Finance & Freedom Rentenhöhe 2025: Der Großteil der Rentner liegt über der 2000-Euro-Marke

Rentenhöhe 2025: Der Großteil der Rentner liegt über der 2000-Euro-Marke

Die finanzielle Situation deutscher Rentner verbessert sich statistisch, doch gleichzeitig arbeiten mehr Senioren als je zuvor. Ein Blick hinter die Zahlen offenbart widersprüchliche Entwicklungen im deutschen Rentensystem.

Die Zahlen klingen zunächst positiv: Weniger deutsche Rentner müssen mit weniger als 1500 Euro monatlich auskommen. Während 2023 noch fast 30 Prozent der Ruheständler unter dieser Grenze lagen, sind es aktuell nur noch 23,4 Prozent. Mehr als die Hälfte der Rentner verfügt inzwischen über mehr als 2000 Euro monatlich. Doch hinter diesen Statistiken verbirgt sich ein bemerkenswerter Widerspruch – gleichzeitig erreicht die Zahl arbeitender Rentner einen historischen Höchststand.

Arbeiten im Ruhestand: Notwendigkeit statt Hobby?

Die Zahlen sind eindeutig: Über 1,1 Millionen Menschen jenseits der 67 gehen noch einer Erwerbstätigkeit nach – ein absoluter Rekordwert und 51.000 mehr als im Vorjahr. Besonders bemerkenswert: Seit 2004 hat sich diese Zahl vervierfacht, während die Gesamtzahl der Rentner im gleichen Zeitraum nur minimal anstieg.

Was auf den ersten Blick nach aktiven Senioren klingt, die sich nicht zur Ruhe setzen wollen, könnte auch ein Indikator für finanzielle Notwendigkeit sein.

Statistisches Paradox: Besser gestellt, aber trotzdem arm?

Die vom Statistischen Bundesamt für das Bündnis Sahra Wagenknecht erhobenen Daten zeigen eine gespaltene Realität. Einerseits haben nur noch 7,4 Prozent der Rentner ein Nettoäquivalenzeinkommen unter 1100 Euro – 2022 waren es noch 10 Prozent. Andererseits kritisiert BSW-Chefin Wagenknecht: „Wenn fast jeder Vierte im Alter unter oder an der Armutsgrenze leben muss, dann ist das ein Armutszeugnis für unser Land.“

Rentenexperte Bernd Raffelhüschen widerspricht dieser Einschätzung vehement. Er betont, dass ältere Menschen in Deutschland im Vergleich zu anderen Altersgruppen das höchste Vermögen besitzen. „Niedrig verdienende, alleinstehende Personen und Kinder haben in Deutschland ein wesentlich höheres Armutsrisiko und auch einen deutlich geringeren Lebensstandard als Alte“, erklärt der Experte gegenüber „Bild“.

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