Finance & Freedom Rentenlücken kosten bares Geld: So retten Sie jeden verdienten Cent

Rentenlücken kosten bares Geld: So retten Sie jeden verdienten Cent

Fehlende Einträge im Rentenkonto können teure Folgen haben. Mit der richtigen Strategie und wichtigen Dokumenten lassen sich diese Lücken schließen – und die spätere Rente deutlich aufbessern.

Ein unvollständiges Rentenkonto kann später teuer werden – sehr teuer sogar. Denn bei der Altersvorsorge zählt buchstäblich jeder Monat. Wer Lücken im Versicherungsverlauf hat, bekommt weniger ausgezahlt als ihm eigentlich zusteht. Besonders bitter: Manchmal entscheidet ein fehlender Eintrag sogar darüber, ob überhaupt ein Rentenanspruch besteht.

Digitaler Rentenverlauf: Ab wann Sie ihn bekommen

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) versendet den ersten Versicherungsverlauf automatisch, sobald zwei Bedingungen erfüllt sind: Man muss das 27. Lebensjahr erreicht und mindestens fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Ab dem 43. Lebensjahr flattern die Unterlagen dann regelmäßig ins Haus. Dieser Moment markiert die perfekte Gelegenheit für einen Realitätscheck: Stimmen alle Einträge? Oder fehlen wichtige Beitragszeiten?

Dokumenten-Arsenal für die Rentenrettung

„Versicherte Beschäftigte sollten alle relevanten Unterlagen über geleistete Beiträge aufbewahren, bis der Rentenanspruch geklärt und bestätigt ist“, empfiehlt das Portal „ihre-vorsorge.de“. Zum Renten-Rettungspaket gehören Arbeitsverträge, Gehaltsabrechnungen und Sozialversicherungsnachweise. Ebenso wichtig: Bescheinigungen über Kranken- oder Arbeitslosengeld, Zeugnisse von Bildungseinrichtungen sowie Nachweise über Kindererziehungs- und Pflegezeiten.

Besondere Risikofaktoren für Versicherungslücken

Besonders gefährdet sind Menschen mit wechselhaften Berufsbiografien. Wer häufig den Job gewechselt hat, längere Zeit im Ausland tätig war oder Phasen der Selbstständigkeit hatte, sollte seinen Versicherungsverlauf besonders kritisch prüfen. Auch Kindererziehungszeiten werden nicht automatisch erfasst – hier müssen Versicherte selbst aktiv werden und einen Antrag stellen.

Fehlerkorrektur: So gehen Sie vor

Bei Unstimmigkeiten bietet die DRV eine gesetzliche Kontenklärung an. Dabei werden alle vorhandenen Daten abgeglichen und fehlende Zeiten ergänzt. Wichtig: Auch nach Erhalt des Rentenbescheids können Fehler noch korrigiert werden. „Wenn man nach Erhalt des Rentenbescheides im dort beigefügten Versicherungsverlauf ungeklärte Lücken entdeckt und deshalb eine fehlerhafte Rentenberechnung vermutet, sollte man sich unverzüglich mit seinem Rentenversicherungsträger in Verbindung setzen“, rät die DRV.

Die Bedeutung eines lückenlosen Rentenkontos wird in Zukunft noch zunehmen. Mit steigendem Renteneintrittsalter und der demografischen Entwicklung wird jeder Beitragsmonat wertvoller. Digitale Lösungen könnten künftig helfen, den Überblick zu behalten: Die DRV arbeitet an einer verbesserten digitalen Rentenübersicht, die alle Ansprüche aus verschiedenen Vorsorgesystemen zusammenfasst. Bis dahin bleibt die eigene Wachsamkeit der beste Schutz vor finanziellen Einbußen im Alter. Experten empfehlen, spätestens zehn Jahre vor dem geplanten Ruhestand eine umfassende Prüfung des Rentenkontos vorzunehmen – denn je früher Lücken entdeckt werden, desto einfacher lassen sie sich schließen.

Quellen: Merkur, DRV, ihre-vorsorge.de