Sexismus andersrum: Fotograf gestaltet altmodische Werbung aus den Sechzigern um

Das tägliche Bombardement, dem wir von der Werbeindustrie in Form von Plakaten, LED-Bildschirmen, und Popups ausgesetzt sind, nehmen wir gar nicht mehr wirklich wahr. Mehr noch: ab 3000 Werbebotschaften, die Konsumenten jeden Tag sehen, tritt eine Art Blindheit ein – irgendwann prallen die Botschaften blind an uns ab.

In all diesem Wust sehen wir tagtäglich auch heute noch viel sexistische Werbung, die von einschlägigen Organisationen wie dem Deutschen Werberat oder Pinkstinks gesammelt und als solche öffentlich markiert werden. Das war eigentlich schon immer so – wer zum Beispiel die Serie „Mad Men“ gesehen hat, weiß, wie frauenverachtend die Werbeindustrie vor allem in den 60er und 70er Jahren war. Der libanesiche Fotograf Eli Rezkallah hat den Spieß nun umgedreht: Für sein Projekt „In a Parallel Universe“ sammelte er alte Werbeanzeigen, die aus heutiger Sicht wohl so nicht mehr möglich wären, da sie stereotype Rollenbilder reproduzieren und teilweise sogar Gewalt gegen Frauen implizieren. Er stellte das Setting der Anzeigen nach und vertauschte die Rollen, um Männern, wie er sagt, auf humorvolle Weise etwas ihres eigenen sexistischen Gifts zu verpassen und darüber hinaus noch immer verbreitete Rollenverständnisse zu hinterfragen. Inspiriert wurde er von einem Gespräch, das seine beiden Onkel führten:

Last Thanksgiving, I overheard my uncles talk about how women are better off cooking, taking care of the kitchen, and fulfilling “their womanly duties”. Although I know that not all men think that way I was surprised to learn that some still do, so I went on to imagine a parallel universe, where roles are inverted and men are given a taste of their own sexist poison. “In a parallel universe” is a series of fictional images, recreated from real ads in the mad men era, that question modern day sexism: showing it through a humorous light to spark a conversation through role play – a conversation that we need to have, uncles.