Tech & Trends Die elektronische Patientenakte ist da: Datenchaos oder Zukunft?

Die elektronische Patientenakte ist da: Datenchaos oder Zukunft?

Sicherheitsbedenken und Zweifel

Verbraucherschützer sind skeptisch. Jochen Sunken von der Verbraucherzentrale Hamburg betont die Wichtigkeit, sich gut zu überlegen, wie die ePA genutzt werden soll. „Nur wer sorgfältig abwägt und steuert, welche Daten eingestellt werden und wer Zugriff auf welche Dokumente haben soll, hat wirklich eine ‚versichertengeführte Akte‘, wie es das Gesetz vorsieht“, berichtet „Merkur.de“. Diese Bedenken sind nicht unbegründet. Auch der Chaos Computer Club (CCC) warnt: „Die ePA in ihrem aktuellen Zustand auszurollen, ist angesichts ihrer besorgniserregenden Sicherheitsprobleme eine falsche Entscheidung.“

Die Herausforderung der Rechtevergabe

Ein weiteres Problemfeld ist die Vergabe von Zugriffsrechten. Florian Fuhrmann von der „Gematik“ erläutert, dass alle Rechte neu vergeben werden müssen. Patienten müssen aktiv entscheiden, wer ihre Daten einsehen darf. Standardmäßig sind 90 Tage voreingestellt, in denen eine Arztpraxis Zugriff auf die ePA hat. Doch was passiert, wenn diese Rechte missbraucht werden? Linus Neumann vom CCC sieht hier eine Schwachstelle: „Wer sich Zugang zum ‚Gematik‘-Netzwerk verschafft hat, kann selbst mit einem gefälschten Arztausweis theoretisch auf alle Patientenakten zugreifen.“

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