Tech & Trends Wo jetzt wieder was geht

Wo jetzt wieder was geht

Einen regelrechten Boom erlebt die Rüstungsindustrie. Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall plant einen weiteren Aufbau seines Personalstandes um mehr als zehn Prozent. Der Optik-Konzern Zeiss investiert nach wie vor 15 Prozent seines Umsatzes von knapp 11 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung vor allem an seinem Standort im schwäbischen Oberkochen.

Pharma bleibt unerschütterlich

In der Pharmabranche läuft es besonders rund. Der US-Pharmakonzern Eli Lilly will im rheinhessischen Alzey in Zukunft seine Diabetes- und Abnehmmittel herstellen und baut ein 2,3 Milliarden Euro teures neues Werk. Das ist eines der größten Einzelinvestments des Unternehmens in den vergangenen Jahren. Alexander Horn Deutschlandchef des Pharmaunternehmens Lilly, sagt dazu: „Wir sollten den Standort nicht nur schlechtreden.“ Ein kleinerer Wettbewerber, Rentschler Biopharma, investiert einen hohen zweistelligen Millionenbetrag an seinem Hauptsitz im baden-württembergischen Laupheim. Das Unternehmen, das als Dienstleister für andere Pharmafirmen Biopharmazeutika produziert, hat sich damit für die größte Einzelinvestition in Deutschland seit Gründung vor 150 Jahren entschieden. Chef Benedikt von Braunmühl spricht von einem „Bekenntnis zum deutschen Standort“.

Energiewende löst Rekord-Investitionen aus

Die Energiewende ist teuer, aber das Geld wird investiert: Allein die fünf Versorgungsunternehmen RWE, Vattenfall, EnBW, Iqony und EWE planen bis 2030 mehr als 70 Milliarden Euro zu investieren. Mit dem Geld entstehen Solar- und Windparks. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat ausgerechnet, dass die Investitionen in Erneuerbare schon 2024 mit 37 Milliarden Euro einen Rekord erreicht hatten. Mit den neuen Energieerzeugern wachsen auch die Anforderungen ans Stromnetz. Der aktuelle Netzentwicklungsplan veranschlagt bis 2045 Investitionen in Höhe von etwa 328 Milliarden Euro für das Stromübertragungsnetz. Stimmt die Rendite, könnte sich hier ein Mekka für Investoren herausbilden.

Chemie: Talsohle erreicht

Bei den großen, international aufgestellten Chemie-Konzernen wie BASF und Bayer gibt es nach einem halben Jahrzehnt der Schrumpfkur erste Stimmungsaufheller. Der Branchenverband VCI prognostiziert zwar kein Wachstum in der Chemie für 2025 und rechnet aktuell nur mit einer Stagnation. Immerhin sei aber die rasante Talfahrt der vergangenen Jahre gestoppt. Einen Stellenabbau im großen Stil erwartet der Verband nicht mehr.

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