Work & Winning LinkedIn und der „Türsteher-Effekt“: Diskriminierung in der digitalen Arbeitswelt

LinkedIn und der „Türsteher-Effekt“: Diskriminierung in der digitalen Arbeitswelt

Das Experiment: KI trifft auf Vorurteil

Um diese Ergebnisse zu erzielen, setzten die Forscher auf ein cleveres Experiment: Über 3000 fiktive LinkedIn-Profile wurden erstellt, alle mit KI-generierten Profilbildern von jungen, männlichen Berufstätigen. Diese Profile verschickten insgesamt 20.000 Kontaktanfragen an LinkedIn-Nutzer in den USA. Das Ergebnis war eindeutig: Schwarze Profile erhielten signifikant weniger Zusagen. „Die jeweiligen LinkedIn-Netzwerke funktionieren wie ein Klub. Schwarze Menschen haben es schwerer, hereinzukommen“, erklärt Yulia Evsyukova, eine der Autorinnen der Studie. „Sobald sie aber den ‚Klub‘ betreten, gibt es keine Hinweise mehr auf diskriminierendes Verhalten.“

Nach der Hürde: Gleichbehandlung

Interessanterweise zeigt die Studie, dass nach der Aufnahme in ein Netzwerk die Gleichbehandlung einsetzt. Schwarze Personen erhalten ebenso viele Antworten auf ihre Anfragen wie ihre weißen Kollegen. Auch die Qualität der erhaltenen Ratschläge ist vergleichbar. Es scheint, als wäre der „Türsteher-Effekt“ eine einmalige Hürde, die es zu überwinden gilt.

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