Productivity & New Work Etwa die Hälfte aller Deutschen findet Algorithmen unheimlich

Etwa die Hälfte aller Deutschen findet Algorithmen unheimlich

Woher weiß Facebook, welche Werbung euch interessieren könnte? Und wie entscheidet Tinder, welche potenziellen Partner euch zuerst angezeigt werden? Wenn es nach knapp 50 Prozent der deutschen Bevölkerung geht, wird das anscheinend von einer übersinnlichen Kraft erledigt. Oder Menschen, wer weiß. Nur etwa die Hälfte der Befragten in einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung zum Thema „Was Deutschland über Algorithmen weiß und denkt“ wussten, dass hinter personalisierter Werbung und Online-Datingportalen Algorithmen stecken, die Entscheidungen treffen oder Empfehlungen abgeben. Immerhin gehört hatten die Mehrheit der Befragten den Begriff schon mal, nämlich knapp 72 Prozent. Aber nur jeder zehnte Deutsche weiß auch, wie Algorithmen funktionieren.

Vertrauen in Technik? Fehlanzeige

Vielleicht liegt es auch daran, dass 46 Prozent Algorithmen unheimlich finden, denn was man nicht kennt, dem steht man gerne erstmal skeptisch gegenüber. Mehr als ein Drittel der Befragten glaubt, dass Algorithmen mehr Risiken als Chancen mit sich bringen. Unter denjenigen, die hingegen mehr Chancen sehen, sind vor allem Männer, die bereits Vorwissen zu Algorithmen haben und technischem Fortschritt gegenüber generell positiv eingestellt sind. Besonders argwöhnisch beurteilen die Befragten vollautomatisierte Entscheidungen, also wenn eine Maschine vollkommen unabhängig vom Menschen eingreift. Fast 80 Prozent fühlen sich unwohl, wenn ein Computer Entscheidungen über sie trifft – und seien sie noch so objektiv.

Bis auf diejenigen, die sich bereits mit Algorithmen auseinander gesetzt haben, scheint in Deutschland also große Skepsis dem Thema gegenüber zu herrschen. Algorithmen haben einfach keinen guten Ruf: Nur 13 Prozent der Befragten denken, dass Computer gerechtere Entscheidungen treffen können als Menschen. Wobei wir uns an dieser Stelle fragen, was das sein soll: eine gerechte Entscheidung? In einem moralischen Sinne fiele es schwer Algorithmen diese Leistung zuzuerkennen. Bleibt noch die legale Bedeutungsdimension, wobei man dann eher von einer „rechten“ Entscheidung sprechen müsste.

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