Leadership & Karriere Blogger Relations – beachtet nicht nur das erste Wort!

Blogger Relations – beachtet nicht nur das erste Wort!

Blogger Maik Zehrfeld schreibt in seiner Kolumne “Blogger’s Delight” darüber, was es braucht, um einen Blog erfolgreich aufzuziehen. Er muss es wissen: Als Vollzeit-Blogger lebt er von seiner Leidenschaft

Werbung auf Blogs ist mittlerweile Usus und genau wie in der restlichen Werbewelt gibt es gute und schlechte. Das kann an den kreativen Ideen, den Materialien oder der Einstellung und Schreibweise der Blogger liegen, aber oft liegt es auch an der Herangehensweise beteiligter Agenturen. „Blogger Relations“ steht in den Service-Übersichten ihrer Websites, aber beim Lesen dieses Begriffs gelangen viele Beteiligte nicht über „Blogger“ hinaus.

Lass uns mal was mit Bloggern machen…

Klar, wenn man neu in einen Bereich vordringt, macht man Fehler, denkt vielleicht nicht an alles – total verständlich. Es gibt aber Agenturen und Marken (und auch Blogger), die es auch nach Jahren noch besser machen können. Denn von diesem komischen zweiten Wort, „Relations“, können am Ende tatsächlich mal ALLE profitieren.

Qualität statt Quantität

Vor einigen Monaten hatte ich aufgerufen, sich als Blogger nicht unter Wert zu verkaufen. Denn es gibt sie noch, die Agenturen, die mit möglichst wenig Aufwand möglichst tolle Zahlen präsentieren wollen (und vermutlich müssen). Blogger sind „günstig“, das machen wir „mal eben schnell“, und selbst wenn sie merken, dass das irgendwie uncool war – gibt ja noch viele andere. Also hangeln sich die Werber von Kampagne zu Kampagne von Blogger zu Blogger und grasen die Blogosphäre ab. Dabei ginge doch alles viel einfacher, Stichwort „Loyalität“.

Ein Geben und Nehmen

„Relations“ bedeutet nichts anderes als „Beziehung“. Eine Beziehung zwischen Agentur/Marke und Blogger. Eine Kampagne, in der ein Video „irgendwie“ geteilt werden soll und sich die Kommunikation auf zwei Mails beschränkt, kann vielleicht eine Beziehung starten, folgt aber nichts mehr oder es geht beim nächsten Mal genau so („Hier ist ein Video, gerne nächste Woche posten, tschö!“), verebbt sie. Ich habe dann als Blogger auch nicht wirklich die Motivation, da mit Verbesserungsvorschlägen, eigenen Ideen und Projekten heran zu treten.

Anders ist es bei denen, die bis zum zweiten Wort in „Blogger Relations“ gelesen haben. Die richten sich bestenfalls in früheren Stadien einer Kampagne an einen. Gemeinsam ein Konzept hinterfragen, daran feilen, eigene Inhalte schaffen. Das ist eine tatsächliche Zusammenarbeit, die über 08/15-Beiträge, die dann in X anderen Blogs zu sehen sein werden, hinaus gehen und einen Mehrwert bieten. Und ist diese Qualität der Zusammenarbeit (und somit auch der Resultate) gegeben, ergibt sich auch eine andere Beziehung dafür. Hat der Blogger mal eine Idee für ein Projekt, wird es mit offeneren Ohren (und Armen?) aufgenommen und zumindest fair besprochen, benötigt die Agentur/Marke mal spontane Hilfe bei einer Aktion, hat dieses Mal aber kein/wenig Budget, das passt aber so super – kein Problem. Man hilft sich aus und am Ende profitieren beide Seiten. Und die dritte sogar noch dazu, denn von 08/15-Werbung hat der Leser in der Regel deutlich weniger als von originellen Inhalten.

Und selbst die abarbeitenden Herumspring-Agenturen sollten sich überlegen, ob es nicht schneller ist, bei bestehenden Blogger-Kontakten in laufender Kommunikation zu stehen, als sich zu jeder Kampagne neue Umfelder suchen und sich bei den jeweiligen Bloggern vorstellen zu müssen. So spart man am Ende Zeit für das Wesentliche: die Ideen. Und damit kann man noch immer jeden TKP-süchtigen Performancer übertrumpfen, wenn man es denn richtig anstellt.

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