Productivity & New Work Social Online-Networking für die Karriere: Wie geht Vitamin B digital?

Social Online-Networking für die Karriere: Wie geht Vitamin B digital?

„Die Digitalisierung frisst Jobs!“ Diese mittlerweile doch recht abgedroschene These wird einem immer wieder um die Ohren gehauen, wenn es darum geht, über die digitale Entwicklung und den Arbeitsmarkt zu reden: Einerseits werden in der einen Branche Stellen abgebaut, andererseits entstehen komplett neue Berufszweige mit hervorragenden Arbeitsplätzen für Fachkräfte und gut ausgebildete Spezialisten. Doch abseits davon beeinflusst die Digitalisierung nicht nur WAS wir beruflich machen, sondern auch wie wir an unseren Traumjob kommen. Die Zeit von ausgedruckten Bewerbungsmappen, die via Post oder sogar persönlich zum möglichen Arbeitgeber gelangen, scheint vorbei. Jobsuche via Social Networks sind die Zauberworte.

Von der Bewerbungsmappe zum Online-Profil: Jobsuche im Wandel

The King is dead, long live the King! Auch wenn nur noch wenig Unternehmen wirklich auf eine altmodische Bewerbungsmappe, ausgedruckt und zugeschickt, bestehen, ist die klassische Bewerbung noch nicht tot – sie versteckt sich nur in anderem Gewand. Es ist klar: Jobsuche digitalisiert sich. Kaum ein Jobsuchender wälzt noch die Stellenannoncen in der Zeitung oder Fachmagazinen. Die Online-Jobsuche in Stellenbörsen oder direkt über die Karriereseiten interessanter Arbeitgeber gehört zum Normalfall – inklusive Bewerbung per E-Mail oder Karriereportal. Dass dabei immer noch dieselben Unterlagen (also Bewerbungsschreiben, Lebenslauf und Arbeitszeugnisse als Anlage) abgefragt werden, wie vor X Jahren in der Bewerbungsmappe, muss man nicht so eng sehen. Hauptsache der Weg ist jetzt digital.

Allerdings gibt es seit einigen Jahren tatsächlich eine neue Route zum Traumberuf: Soziale Netzwerke. Dabei redet man weniger über Facebook, Instagram und Twitter, sondern Social Job-Networks. XING und LinkedIn haben derzeit jeweils etwa 11 Millionen deutschsprachige Nutzer – Tendenz steigend. Das Prinzip ist simpel: Wie in anderen Sozialen Netzwerke kann sich der User einen Account anlegen, Profildaten eintragen und sich mit „Freunden“ vernetzen. Der Unterschied zu Facebook und Co: Es geht nicht um privaten Austausch, sondern nur um die Karriere. Das Profil ist der Lebenslauf, man kann im Jobnetzwerk Arbeitsproben einstellen und die eigene Community über berufliche Neuigkeiten auf dem Laufenden halten. Außerdem – und hier wird es für Jobsuchende spannend – nutzen Unternehmen, Recruiter und Headhunter diese Networks gezielt, um Arbeitsplätze auszuschreiben und selbst aktiv nach Kandidaten für vakante Stellen zu suchen.

Generell: Ziel des Netzwerks bestimmen

Bevor man sich aber daran macht, in den Sozialen Job-Netzwerken auf die Suche nach dem eigenen Traumjob zu gehen, steht die Frage: Wo will ich eigentlich hin? Denn genau danach richtet sich die Ausrichtung des eigenen Profils. Will man nur mit Geschäftspartnern in Kontakt bleiben? Sucht man eine berufliche Veränderung aus dem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus? Oder ist man gar gerade ohne Job und sucht dringend nach einer neuen Stelle?

Genau danach richtet sich nämlich, wie die Suche/Biete-Felder sowie Lebenslauf und Portfolio bestückt werden. Es ist, wie alles Online, eine Frage der Sichtbarkeit in der richtigen Zielgruppe: Suchmaschinenoptimierung. Was suchen Personaler, Recruiter und Headhunter? Nutzt der Jobsuchende die richtigen Stichworte, hat den Lebenslauf gut strukturiert und ein attraktives Portfolio, kommen die Angebote von alleine.

Vitamin B online nutzen: Mit den richtigen Personen connecten

Eine andere Möglichkeit: Das eigene Netzwerk für die Suche nach einem neuen Job nutzen, indem man das sogenannte Vitamin B herstellt. Doch wonach sollte man seine Kontaktanfragen bei XING, LinkedIn und Co ausrichten – und wer bringt einen beruflich weiter? Ganz einfach: Kontakte, die dieselben Ziele haben, wie man selbst – und Kontakte, die dir bereits einige Schritte voraus sind und dich mit Erfahrung und Wissen weiterbringen.

Menschen, die ähnliche Ziele haben, bieten die Möglichkeit, dass man gegenseitig von Erfahrungen profitiert: Welche Arbeitgeber sind spannend? Wer zahlt wie viel? Welche Messen und Kongresse stehen an, die relevant sind? Gibt es derzeit wichtige Weiterbildungen?

Und was bringen Kontakte, die bereits dort sind, wo man selbst hin will? Ganz einfach: Mentoren bringen wertvolle Tipps und Tricks – und könnten auch einmal einen Nachfolger suchen.

Kontakte geknüpft – und jetzt?

Bei der Pflege der eigenen Kontaktliste sollte man aber unbedingt gewisse Grundregeln beherrschen:

  • Don’t mix the networks – nicht alle Freunde auf Facebook geben auch gute Kontakte bei XING oder LinkedIn ab. Hier sollte man sich unbedingt bei den privaten Freunden auf diejenigen beschränken, die einen tatsächlich auch beruflich weiterbringen können. Klasse statt Masse! Besser ist es, die Kontaktliste mit Business-Kontakten zu füllen.
  • Fachwissen anbieten – wer interessant sein möchte, sollte etwas zu bieten haben. Damit ist nicht gemeint, dass man die Timeline der anderen zu spammt, sondern dass man wichtiges teilt und damit zeigt, dass man bei Fragen zu diesem Gebiet auch mit Antworten glänzen kann.
  • Aktivität zeigen – der beste Kontakt bringt nichts, wenn er brachliegt. Hat man also wertvolle Kontakte gesammelt, sollte man diese auch pflegen. Regelmäßiger Gedankenaustausch, sowohl virtuell, über persönliche Gespräche und auch Treffen sollten nicht zu viel verlangt sein.

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