Leadership & Karriere Chaos-Held oder Minimalist: Welcher Arbeitstyp bist du wirklich?

Chaos-Held oder Minimalist: Welcher Arbeitstyp bist du wirklich?

Pla­nungs-Feti­schist, neu­gie­ri­ger Anpa­cker oder kal­ku­lier­ter Mini­ma­list? Um mehr Produktivität im Alltag zu haben und das Zusammenarbeiten im Team zu erleichtern, ist es hilfreich zu kennen, welcher Arbeitstyp man ist und was die Stärken und Schwächen sind. Timea Cheese­man von 7Mind hat Eigenschaften von diversen Arbeitstypen zusammengefasst und aufgelistet. Welcher Typ bist du?

Spä­tes­tens beim Ein­stieg in die Arbeits­welt springt uns plötz­lich eine bit­tere Rea­li­tät vor die Augen: Jeder Mensch ist anders – vor allem im Beruf. Und plötz­lich müssen wir mit Men­schen zusam­men­ar­bei­ten, die ganz anders an Dinge her­an­ge­hen als wir. Men­schen, die viel­leicht chaoti­scher, peni­bler, krea­ti­ver oder unflexibler sind. Was als Schock anfängt, endet oft sanft in der Resi­gna­tion. Mit den Jahren lernen wir, die ver­schie­de­nen Arbeits­wei­sen unse­rer Kol­le­gen, nun ja, zu tole­rie­ren, und die eigene Arbeits­weise anpas­sen. Aber ab und zu fla­ckert doch noch ein biss­chen Wehmut auf: Warum können unsere Kol­le­gen nicht ein biss­chen mehr so sein wie wir selbst?

Doch kein Grund zur Resi­gna­tion. Wer sagt, dass wir nur gut mit Men­schen arbei­ten können, die genauso ticken wie wir? Viel­mehr brau­chen wir Ver­ständ­nis dafür, dass es unter­schied­li­che Arbeits­wei­sen gibt und jede Arbeits­weise ihre ganz eige­nen Vor- und Nach­teile hat. Der erste Schritt: Die eigene Arbeits­weise einmal unter die Lupe nehmen – mit all ihren Eigen­hei­ten und Macken.

Wir stel­len dir ver­schie­dene Arbeits­ty­pen vor und geben dir anschlie­ßend vier Impulse, wie du mit dem neuen Wissen deinen Arbeits­all­tag erleich­terst. Wie tickst du, wenn es um Orga­ni­sa­tion, neue Auf­ga­ben oder Detail­ver­liebt­heit geht? Finde es heraus:

Der/​Die Planungs-​Fetischist/​in:

Ohne Plan heißt für dich: Ohne mich. Egal, ob es darum geht, dir mor­gens deine täg­li­che To-Do Liste zu erstel­len, dich auf das nächste Mee­ting vor­zu­be­rei­ten oder dich mit der Anfahrt für den nächs­ten Betriebs­aus­flug zu beschäf­ti­gen: Für dich beginnt jeder Schritt mit einem Plan. Als Pla­nungs-Feti­schist hast du alles im Griff, weißt, was wann zu erle­di­gen ist und teilst dir deine Arbeit dem­entspre­chend ein. Pla­nung und Orga­ni­sa­tion gibt dir Sicher­heit und das gute Gefühl, alles unter Kon­trolle zu haben. Klingt rosig? Ist es auch. Zumin­des­tens so lange bis etwas Unvor­her­ge­se­he­nes pas­siert. Denn dann gerät dein Sicher­heits­ge­rüst ins Wanken und du wirst nervös und ange­spannt. Wenn du darauf ach­test, dass du deine aus­ge­klü­gel­ten Pläne auch wirk­lich umsetzt und du durch deinen Pla­nungs-Feti­schis­mus nicht unfle­xi­bel wirst, sind deine Pläne der per­fekte Grund­stein für eine erfolg­rei­che Zukunft. Als Pla­nungs-Feti­schist bist du der Orga­ni­sa­ti­ons-Engel deines Teams.

Der/​Die Chaos-​Held/​in:

Wie heißt es so schön: Das Genie beherrscht das Chaos. Ein Spruch, den du gerne dann zitierst, wenn die Dinge, nun ja, wieder mal unübersicht­lich werden. Gut, du planst viel­leicht zu wenig. Dafür beschäf­tigst du dich viel lieber mit dem, was gerade deinen Weg kreuzt und wofür du die Muße hast. Pla­nung ist für dich eher neben­säch­lich, viel­leicht fühlst du dich dadurch sogar in deinem Schaf­fen und deiner Krea­ti­vi­tät ein­ge­engt. Als Chaos-Held kommst du leider zu schnell in Situa­tio­nen, in denen die Dinge aus dem Ruder laufen. Das ist anstren­gend und sorgt dafür, dass du schlecht abschal­ten kannst. Zudem ziehst du mit deiner chao­ti­schen Art auch mal den ein oder ande­ren Kol­le­gen mit in den Schla­mas­sel. Aber dadurch, dass du Dinge gerne auf dich zukom­men lässt, zeigst du auch immer wieder, dass du krea­tiv und fle­xi­bel auf Unvor­her­ge­se­he­nes reagie­ren kannst. So konn­test du auch schon deinen Team­mit­glie­der in unüber­sicht­li­chen Situa­tio­nen Mut machen und sie auf deine char­mant-chao­ti­sche Art inspi­rie­ren.

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Der/​Die neugierige/​r Anpacker/​in:

Alles, was neu ist, glänzt. Und alles was glänzt, gefällt dir. Denn in einer Sache bist du dir ganz sicher: Das Leben wäre lang­wei­lig, würde alles beim Glei­chen blei­ben. Wo wäre denn da die Auf­re­gung und die Span­nung? Alles Neue und Inter­es­sante weckt in dir Begeis­te­rung und Lebens­freude – vor allem, wenn es um neue Auf­ga­ben und Ver­än­de­run­gen im Berufs­all­tag geht. Und so stürzt du dich mit Lei­den­schaft und vollem Elan in neue Auf­ga­ben, pro­bierst und expe­ri­men­tierst. Bei so viel Begeis­te­rung kann es schon einmal pas­sie­ren, dass du alte, noch aus­ste­hende Pflich­ten ver­gisst und Rou­ti­ne­ar­bei­ten ans Ende deiner To-Do-Liste rut­schen. Deine Her­aus­for­de­rung liegt vor allem darin, dich trotz lei­den­schaft­li­chen Eifers nicht zu ver­zet­teln und das Tages­ge­schäft nicht aus den Augen zu ver­lie­ren. Wenn du einmal gelernt hast, deine impul­sive Lei­den­schaft für alles Neue zu zügeln, kann dich so schnell nichts mehr umhauen. Ganz im Gegen­teil, rich­tig dosiert kannst du in deinem freu­di­gen Schwung oft auch noch deine Team­mit­glie­der mit­rei­ßen und andere wie kein zwei­ter für die Schön­heit einer neuen Sache begeis­tern.

Der/​Die zögernde/​r Skeptiker/​in:

Deine Mit­men­schen nennen dich zynisch und pes­si­mis­tisch, du hin­ge­gen fin­dest, dass du ein­fach nur ein kri­ti­sches Köpf­chen bist. Neue Auf­ga­ben und Ver­än­de­run­gen lösen in dir keinen Flucht­in­stinkt aus, aber bevor du zur Tat schrei­test, möch­test du sicher sein, dass hier auch alles mit rech­ten Dingen zugeht. Wäh­rend deine Kol­le­gen schon ganz freu­de­trun­ken in Zukunfts­vi­sio­nen schwel­gen, bist du immer noch dabei, die Situa­tion zu eru­ie­ren. Um was geht es hier eigent­lich? Ver­fol­gen wir auch das rich­tige Ziel? Ist das wirk­lich der beste Weg, um dieses Ziel zu errei­chen? Du gehst kri­tisch und ana­ly­tisch an neue Auf­ga­ben heran. Als zögern­der Skep­ti­ker ver­schwen­dest du aber auch viel Zeit damit, Dinge zu prüfen, die even­tu­ell gar nicht rele­vant sind und hältst dich unnö­tig lange mit mög­li­chen Pro­blem­quel­len auf. Zudem sorgt deine kri­ti­sche Her­an­ge­hens­weise dafür, dass du schnell unsi­cher wirst und womög­lich sogar den Mut ver­lierst. Dank deiner skep­ti­schen Her­an­ge­hens­weise ent­deckst du aber auch früh­zei­tig Unstim­mig­kei­ten und kannst im Zwei­fels­fall Fehler ver­mei­den, bevor sie über­haupt ent­ste­hen. In der rich­ti­gen Dosis ist ein kri­ti­scher Kopf Gold wert – Das weiß auch dein Team und schätzt dich dafür.

Der/​Die hingebungsvolle/​r Perfektionist/​in:

Na komm, Hand aufs Herz: Kann etwas über­haupt per­fekt genug sein? Du weißt natür­lich, dass die Ant­wort hier ​nein” heißt. Denn Per­fek­tion ist für dich ein Ideal, das dir zwar die Rich­tung weist, aber sich nicht so ein­fach errei­chen lässt. Schließ­lich fallen dir bei jeder erle­dig­ten Auf­gabe min­des­tens fünf Dinge ein, die du hät­test besser machen können. Du hast eine genaue Vor­stel­lung davon, was du mit deiner Arbeit errei­chen willst und welche Ansprü­che das Ergeb­nis für dich erfül­len muss – Per­fek­tio­nis­mus, der auch seinen Preis hat. Hast du weder die Zeit noch die Mittel, eine Auf­gabe bis zur Per­fek­tion aus­zu­füh­ren, schlägt es dir gewal­tig auf die Stim­mung: Anspan­nung und Unzu­frie­den­heit brei­ten sich aus und dich beschleicht das unan­ge­nehme Gefühl, etwas Unvoll­kom­me­nes in die Welt gesetzt zu haben. Zudem erle­digst du auch die Auf­ga­ben in Per­fek­tion, die es eigent­lich gar nicht bräuch­ten und ver­lierst dadurch viel Zeit und Kraft. Doch es ist eben auch deine genaue und sau­bere Arbeits­weise, die von deinen Kol­le­gen und Chefs geschätzt wird. Schließ­lich über­lässt dich nichts dem Zufall. Durch deine per­fek­tio­nis­ti­sche Arbeits­weise erreichst du nicht selten Meis­ter­leis­tun­gen und setzt neue Stan­dards – für dich und dein Team.perfect sigourney weaver GIF

Der/​Die kalkulierte/​r Minimalist/​in:

Mini­ma­ler Auf­wand, maxi­male Leis­tung – Ein Prin­zip, das dich auch schon, mehr oder weni­ger erfolg­reich, durch die Schul­zeit gebracht hat. Unzu­frie­den­heit mit der eige­nen Arbeits­weise? Fehl­an­zeige. Detail­ver­lieb­tes Arbei­ten ist eben ein­fach nicht dein Ding. Oft sind diese Details ja auch gar nicht so wich­tig und halten dich nur unnö­tig auf. Du machst das, was sein muss, hakst es ab und gehst zur nächs­ten Auf­gabe über. Soll­test du etwas über­se­hen haben oder sollte eine Auf­gabe doch noch mehr Hin­gabe benö­ti­gen, kannst du ja auch immer noch mal ran, rich­tig? Bei Arbei­ten, die Detail­ver­liebt­heit und eine peni­ble und gewis­sen­hafte Her­an­ge­hens­weise for­dern, ist bei dir das Limit erreicht. Mit deiner Arbeits­weise sparst du dir viel Zeit und Mühe, sodass sich deine To-Do-Listen auch schnell abar­bei­ten lassen und du in kurzer Zeit viel erreichst. Wenn es also mal schnell gehen muss, wissen deine Kol­le­gen, dass sie bei dir genau rich­tig sind.

Stär­ken erken­nen, Schwä­chen ein­ge­ste­hen

Und, hast du dich wie­der­er­kannt? Viel­leicht muss­test du ja beim Lesen gerade ein klei­nes biss­chen über dich selbst schmun­zeln oder hat­test bei einer Beschrei­bung auch gleich das Bild eines Kol­le­gen im Kopf. Ein Gespür für die eigene Arbeits­weise und Per­sön­lich­keit zu ent­wi­ckeln, ist wich­tig, denn es hilft dir dabei, sowohl die Vor­teile, als auch die Nach­teile deiner Her­an­ge­hens­weise zu erken­nen. Das Glei­che trifft natür­lich auch auf die Arbeits­weise deiner Kol­le­gen zu.

Damit dir das Wissen über den eige­nen Arbeits­ty­pen den Berufs­all­tag erleich­tert, soll­test du dir ein Bewusst­sein für die Stär­ken und Schwä­chen deiner Arbeits­weise schaf­fen. Sich seiner Stär­ken bewusst zu sein, schafft Zufrie­den­heit und Selbst­be­wusst­sein – und ist der beste Weg zum Erfolg. Wer die Schwä­chen seiner Arbeits­weise kennt, kann schnel­ler pas­sende Lösungs­wege finden. Wenn du zum Bei­spiel ein Pla­nungs-Feti­schist bist, dann ver­su­che doch in der nächs­ten Woche mal, dir einen Tag lang nur einen groben Plan zu erstel­len und dir etwas Fle­xi­bi­li­tät ein­zu­räu­men.

Das Gespür für ver­schie­dene Arbeits­wei­sen hilft dir nicht nur beim eige­nen Berufs­er­folg, son­dern auch bei der Arbeit im Team. Mit mehr Ver­ständ­nis für die Arbeits­wei­sen deiner Kol­le­gen, weißt du in Zukunft genau, welche Kol­le­gen dich bei wel­cher Auf­gabe am besten mit ihrer Indi­vi­dua­li­tät unter­stüt­zen können.

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