Productivity & New Work Diese Dokus zeigen, wie man mit Müll Business macht

Diese Dokus zeigen, wie man mit Müll Business macht

Aus Sch*** Gold zu machen, davon träumen wir ja irgendwie alle. Müll liegt jeden Tag zu unseren Füßen, trotzdem wird er von uns misshandelt und sträflich missachtet. Was für ein Fehler, denn immer mehr Startups und innovative Businesses weltweit leben quasi aus der Tonne. Unsere kurzen Dokus zeigen wirklich geniale Geschäftsideen mit Müll – dezentral, gemeinschaftlich und profitabel. Denn wie sagt man doch so schön: Geld stinkt nicht.

Eine Welt ohne Müll

Bestandsaufnahme: Deutschland ist heute Europameister im Wegwerfen. Nirgendwo wird so viel Plastik verbraucht, so viel Müll sinnlos verbrannt. Klar, alle reden von Upcycling und Repair-Kultur, doch die breite Masse kauft und kloppt nach Belieben weg. Dass Müll eigentlich verdammt sexy ist, zeigt diese Doku. Cradle to cradle, so lautet das Prinzip. Was wegkommt, muss sich in irgendwas wieder neu erschaffen. Das klingt fast schon nach buddhistischem Dharma, ist aber zu einer wachsenden Bewegung geworden. Die Gretchenfrage dabei: Was bedeutet uns Wirtschaft eigentlich? Was wäre, wenn Unternehmen keine Produkte mehr verkaufen, sondern nur noch Dienstleistungen? Statt einer Matratze kauft man fünf Jahre Schlafen. Oder wenn Unternehmen jedes verkaufte Produkt nach Gebrauch wieder zurücknehmen müssten? Man bringt Verpackungen und Essensreste einfach wieder zum Supermarkt zurück. Diese Doku denkt wirklich nach!

Japan’s town with no waste

„It’s known for something it doesn’t have.“ Die japanische Stadt mit dem klangvollen Namen Kamikatsu hat auf jeden Fall ordentlich ausgemistet: 2003 verpflichtete sich die Gemeinde der Zero-Waste-Philosophie. Mit anderen Worten: Der Müll von Kamikatsu bleibt in Kamikatsu. Wer immer noch denkt, Deutschland wäre Klassenbester im Mülltrennen, bitte diese Doku anschauen! Vom Recycling-Hype haben übrigens auch die lokalen Businesses profitiert: Übriggebliebenes aus den örtlichen Restaurants geht auf das Feld der Bauern, deren Gemüse dann wieder – genau – auf den Tellern des Restaurants landet. Es ist schon fast in Vergessenheit geraten, aber Netzwerke funktionieren auch offline. Eingerahmt von saftigen Wiesen und grünen Wipfeln – Kamikatsu ist ein Kleinod des kollektiven Business.

Bild: Screenshot Vimeo

Wecycling in Lagos

„People that have waste, live in waste“. Nur einer der denkwürdigen Sätze von Bilikiss Adebiyi. Sie ist CEO von Wecyclers, einem Müll-Startup aus Nigeria, das in Lagos gerade richtig Furore macht. Kein Wunder, denn die Idee ist genial: Statt für klassische Müllentsorgung zu bezahlen und mit riesigen Mülltonnen die Hausflure vollzukleistern, fahren unzählige Lastenräder, genannt Wecyclers, durch die Straßen und sammeln täglich sämtlichen Haushaltsmüll ein. Der wird dann gewogen und man wird später per SMS informiert, für welchen Wert der eigene Müll heute weiterverkauft wurde. Alle verdienen: Die Fahrerinnen und Fahrer, die Firma und man selbst. Per Bezahl-App gibt’s sofort Bares für den eigenen Müll auf’s Konto. Dezentral, kollektiv und wertschöpfend – so sieht die Zukunft aus. Bilikiss hat es echt verstanden: „Waste is the only resource on this planet which is never going to end.“

Bild: Screenshot Youtube

Zum Verzehr geeignet

Lebensmittel wegzuwerfen ist eine Ursünde des 21. Jahrhunderts, das hat sich ja bereits herumgesprochen. Doch viel Obst und Gemüse kommt gar nicht erst auf den Markt und letztlich auf den Teller, weil es – nun ja – zu hässlich ist. Kartoffeln mit Löchern, Gurken in Form einer S-Kurve, buntscheckige Äpfel. Dass hier auch verdammt gute Geschäftsideen begraben sind, haben The Good Food schon länger begriffen. Die Kölner Initiative rettet ganz viele krumme Dinger direkt vom Feld und verkauft sie im eigenen Laden – der Erste dieser Art in ganz Deutschland. Gezahlt wird dabei, was einem die Ware wert ist. So futtert man sich man quasi am etablierten Lebensmittelsystem und der kalkulierten Verschwendung vorbei. Funktioniert das? Diese Doku besucht die Macherinnen und Macher und zeigt auch andere Initiativen, die Ähnliches vorhaben.

Bild: Screenshot Arte

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