Productivity & New Work Bloß nicht irre werden: Wie man freiberufliches Arbeiten überlebt in zehn Akten

Bloß nicht irre werden: Wie man freiberufliches Arbeiten überlebt in zehn Akten

Phase 6: Die Feedback-Runde

Okay, die Mail scheint angekommen zu sein, denn hier kommt sie, die Feedback-Mail von deiner Auftraggeber*innen, die … gar nicht mal so beeindruckt davon zu sein scheinen. Hä, was? Hier noch mal überarbeiten, da noch mal was ausbessern, hier noch mal reingehen, UND WAS SOLL DAS ÜBERHAUPT HEIßEN: UNVOLLSTÄNDIG???? Die wissen doch überhaupt gar nicht, was gute Arbeit ist, welchen Effort du ins Projekt gestanden hast, ja sind die denn einfach per Zufall ins Büro gestoplert oder können die irgendeine Art von Expertise vorweisen???

Phase 7: Nach der Überarbeitung

Endlich, endlich Party, die Arbeit ist getan, abgeschickt, versendet und die Rückmeldung war nach den paar Überarbeitung auch roger. Du bist die beste, schönste, tollste Person dieses Planeten, und yeah, auf Spotify hörst du dir ein paar mal deine extra für diese Situationen erstellte Playlist mit Hits wie „We are the campions“ und „The winner takes it all“ an.

Phase 8: Date mit Friends

Der Moment, in dem du mit deinen Freund*innen auf einen Drink gehst, die dich darauf ansprechen, dass du schon seit drei Wochen nicht mehr unterwegs warst, dich nicht gemeldet hast und alle WhatsApp-Calls ignoriert hast. Aber, fügen sie an, sie hätten dein neues Projekt gesehen, auf Twitter, Facebook und Co hochgelobt, und ja, klasse sei es auch gewesen. Du wirfst nur die Haare in den Nacken, lächelst ein bisschen und, ja, easy, ging dir ja ganz locker von der Hand, und außerdem, was hätten die denn sonst von dir erwartet, war doch eh klar, oder?

Phase 9: Warten aufs Gehalt

Ähm, ja, die Arbeit ist erleidigt, die Rechnung verschickt, alle möglichen Menschen informiert, dass du in kürzester Zeit mit deiner Freiberuflichkeit SO RICHTIG durchstarten wirst … und das Gehalt auf dem Konto kommt nicht. Und kommt nicht. Und kommt nicht. Bis …

Phase 10: Der Tag der Einzahlung

… nach endlosem Warten doch ein paar Piepen auf deinem Konto gelandet sind – das heißt natürlich, falls die Rechnungsnummer korrekt angegeben und du 300 mal die Rechnung aktualisiert und dich regelmäßig der Scham ausgesetzt hast, „mal nachzufragen“, „ob jemand vielleicht“ „unter Umständen“ „nur wenn es keine Mühe macht“ „deine Rechnung geprüft haben könnte“.

Überlebt? Enjoy it. Gehe beim nächsten Auftrag wieder über Los. Jahrelang. Viel Spaß bei der Freiberuflichkeit! Und immer dran denken: Du bist nicht allein.

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