Female Entrepreneurship Frauen gründen anders: Wie Female Entrepreneurship die StartUp-Welt aufmischt

Frauen gründen anders: Wie Female Entrepreneurship die StartUp-Welt aufmischt

Co-Creation Space und Diskursraum

Auch im eeden wird daran gearbeitet, den gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben. Der Co-Creation Space und Diskursraum bringt visionäre Frauen zusammen, um gemeinsam eine gerechtere und glücklichere Welt für alle zu gestalten. „In eeden sollen Menschen zusammenkommen, um zu denken, zu reden, umzudenken und neuzudenken und so neue Sachen in die Welt zu bringen – das können Initiativen, Veranstaltungen oder neue soziale Businessmodelle sein“, sagt eeden-Co-Gründerin Jessica Louis. Seit der Auszeichnung als „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“, schreitet das Projekt mit großen Schritten voran: Die Arbeiten an den Räumlichkeiten laufen noch, aber Nürsen Kaya aus dem vierköpfigen eeden-Kernteam, dem neben Jessica Louis auch noch Kübra Gümüşay und Onejiru Arfmann angehören, kommt schon jetzt nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: „Im Eingangsbereich sind die Decken sieben Meter hoch, das hat ein bisschen etwas von einer Kathedrale, wir haben mehrere kleinere Räume, größere Studios und einen Innenhof – gesellschaftliche Arbeit ist so wichtig und hat sich einen solch tollen Ort wirklich verdient.“

Die eeden-Crew. Fotocredit: Matthias Arfmann

Das findet offenbar auch Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Dr. Carsten Brosda, der die Schirmherrschaft für die Gründungsphase übernommen hat und eeden über die Behörde für Kultur und Medien mit 100.000 Euro fördert. Langfristig soll sich das Social Business selbst tragen. Der Plan: Ein Membership-Modell, an dessen Details das eeden-Team aktuell noch feilt. Grob erklärt, sollen monatliche oder jährliche Förderungen von Unternehmen, die auf der eeden-Wellenlänge liegen, die Grundfinanzierung sichern. Die Förderer*innen können dann in eeden im Gegenzug zum Beispiel Veranstaltungen durchführen. „Dieses Modell erlaubt es uns, engagierten Frauen Raum für ihre gesellschaftlich relevante Arbeit zu geben“, sagt Nürsen. „Wir fördern die eeden-Bewohner*innen dann über unseren gemeinnützigen Verein und diese bezahlen im Gegenzug einfach mit ihren Arbeiten. Denn die sind am Ende entscheidend für unseren Impact.“

„Mit eeden gehen wir den Fragen nach: Wie sieht eine lebenswerte Zukunft und Gesellschaft aus? Wie wollen wir selbst leben?“

Das innovative Modell ist aus den Sessions mit den Coaches aus dem aktuellen Kultur- und Kreativpiloten-Programm erwachsen.. „Wir kommen da jedes Mal sehr glücklich von den Workshops zurück“, sagt Jessica. „Die Auszeichnung als Kultur- und Kreativpilot*innen ist für uns echt Gold wert.“ Rund zehn Förderer*innen sucht eeden noch. Damit könnte das Team langfristig 30 Plätze „im schönsten Co-Creation-Space, den man sich vorstellen kann“ zur Verfügung stellen. Plätze, bei denen es nicht nur um Geld geht, sondern vor allem darum, dass motivierte Leute zusammen Gutes für die Gesellschaft bewirken. „Mit eeden gehen wir den Fragen nach: Wie sieht eine lebenswerte Zukunft und Gesellschaft aus? Wie wollen wir selbst leben?“, sagt Jessica.

Viele weibliche Unternehmerinnen schlagen bei ihren Gründungen andere Wege als ihre männlichen Mitstreiter an – und das ist gut so. Das Potential von Entrepreneurinnen, gesellschaftliche und soziale Themen unternehmerisch zu etablieren, wird in den kommenden Jahrzehnten richtungsweisend sein. Um den Anteil von Gründerinnen aktiv zu heben, braucht es neben spezifischen Förderangeboten und arbeitsmarkttechnischen Anpassungen jedoch vor allem eines: Sichtbarkeit. Erfolgreiche Gründerinnen brauchen Bühnen und Vernetzungsmöglichkeiten, die ihren Unternehmen entsprechen. Werden diese Aspekte in Zukunft verstärkt forciert, wird auch in der Startup-Szene zeitnah mehr Geschlechtergerechtigkeit entstehen – eine echte Bereicherung für die gesamte Gesellschaft. Motivierten Nachwuchs gibt es zweifelsohne genug!

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