Productivity & New Work Kreativität kann man lernen und trainieren: fünf Tipps, wie das gelingt

Kreativität kann man lernen und trainieren: fünf Tipps, wie das gelingt

von Dr. Corinna-Rosa Falkenberg

Ihr steckt fest und müsst dringend eine Lösung finden? Routine und „so machen wir das immer“ helfen einfach nicht mehr weiter? Es wäre schön, jetzt auf Kommando den ultimativen Kreativitätsschub zu haben, um schwierige Probleme und kniffelige Aufgaben smart zu lösen? Das geht!

Dafür solltet ihr Dinge „einfach mal anders machen“. Dieser Ansatz öffnet bislang unbekannte Wege. Nicht umsonst lautete der Werbeslogan von Apple aus dem Jahr 1997 „Think different“. Mit dieser Mission hat Steve Jobs Apple zu einem der erfolgreichsten Unternehmen der Welt gemacht.

Im Folgenden eine Liste bestehend aus fünf Anregungen, die euch dabei helfen können, mehr Kreativität in euer Leben einzuladen:

1. Persönliche Erfahrungen – je mehr davon, desto besser

Reagiert gedanklich anders, als es die konforme Masse der Businesswelt tun würde. Das hilft euch dabei, souverän richtige Entscheidungen zu treffen. Doch wie nur aus dem schmalen Tunnelblick heraustreten?

Heißt „Neues“ willkommen, unternehmt Aktivitäten, die euch bislang fremd waren und beschreitet Wege, die ihre noch nie gegangen seid. Je bunter die Art eurer persönlichen Erfahrungen wird, desto breiter auch das Spektrum, in dem ihr denken könnt.

Unser Leben ist letztlich nichts anderes als eine Sammlung an Erfahrungen. Dazu gehören der Rucksackurlaub in Indien, ein Töpferkurs und vielleicht sogar ein Online-Tantra-Kurs genauso wie persönliche Rückschläge im Privatleben oder Umwege bis zum Lieblingsjob.

Dr. Corinna-Rosa Falkenberg ist Rechtsanwältin, M&A-Expertin und Künstlerin. In diesem Jahr hat sie zudem das Buch „Crazy for Life: Verliebt ins Leben“ herausgebracht, zu dem im November 2020 auch das Hörbuch von ihr eingesprochen und produziert wurde. 

2. Verrückte Ideen zulassen – erlaubt euch mal kein Urteil

Ihr habt bereits mehr Ideen als ihr denkt. Lasst deshalb erst einmal wertungsfrei alle Gedankenblitze zu.

Die Beurteilung der Qualität einer Idee nehmen typischerweise unsere inneren Kritiker*innen vor, die grundsätzlich damit hadern, uns etwas Unbekanntes freudig ausprobieren zu lassen.

Räumt dieser inneren Stimme nicht zu viel Platz ein. Geht stattdessen so spielerisch wie möglich mit euren Ideen um, testet sie unvoreingenommen und lasst euch überraschen, was passiert.

Und nicht vergessen: Die besten Ideen sind oft die simpelsten.

3. Sorgt für ein Umfeld zum Wachsen

Übermüdung, Angst, Erfolgs- und Zeitdruck – all das ist hinderlich für den „Free Flow“ von Ideen. Denn kreatives Denken braucht Muße. Muße entsteht besonders gerne an Orten, die zum Verweilen einladen, gerne auch in Bewegung und vor allem dann, wenn man selbst gar nicht speziell an eine kreative Idee denkt.

Sucht euch also entweder eine ruhige Umgebung vor Jobbeginn oder verbessert das Arbeitsklima des Umfelds, in dem ihr gerade seid. Umgebt euch mit Schönem: Schönes schafft Inspiration. Das kann der elegante Füllfederhalter zum Schreiben, eine Sonnenterrasse zum Arbeiten, der Baum vor dem Stadtfenster oder die Lieblingsteetasse sein.

Was immer es ist, was ihr selbst als „schön“ empfinden, es wird euch helfen, in den persönlichen Flow-Zustand zu gelangen. Das Leben ist definitiv zu kurz für Kompromisse und Hässlichkeit.

4. Man muss nicht alles von Grund auf neu erfinden

Kreatives Denken und damit auch Innovation entsteht nicht nur durch klassisches „Erfindertum“, sondern durch die Entdeckung von bereits Vorhandenem sowie einer Neukombination derselben.

So kann beispielsweise in anderen Industriebereichen Inspiration für den eigenen Arbeitsauftrag eingeholt werden. Selbst Künstler*innen, die an einem Ölgemälde arbeiten, haben oft mehrere dicke Bücher mit Vorlagen und Muster zu Hand. Macht es euch nicht unnötig schwer.

Vielleicht hilft es hier auch, sich mit Menschen zu umgeben, die nicht „nur“ für eine einzige Sache in ihrem Leben brennen, sondern divers aufgestellt sind und oft Ideen aus dem einen Bereich in den anderen transformieren.

Gemeint sind die Menschen, die beispielsweise leidenschaftliche Zoolog*innen, Tango-Tänzer*innen oder Musiker*innen sind, aber auch „zufällig“ zu den besten Expert*innen auf einem Gebiet wie etwa der Informatik gehören.

Diese Menschen sind geistig meist sehr flexibel und deren Denkelastizität steckt oft an – vielleicht auch euch!

5. Tragt stets einen Notizblock bei euch

Ideen kommen oft in genau den Momenten, in denen wir am wenigstens mit ihnen gerechnet haben. Sie treffen uns unvorbereitet, gerne auch, wenn wir mit etwas anderem beschäftigt sind. Damit sie nicht genauso schnell wieder verschwinden, solltet ihr sie sofort aufschreiben.

Ein Notizbuch eignet sich auch dafür, einfach immer und überall zu kritzeln. Kritzeln leert den Kopf und schafft so Platz für neue Ideen. Das kann beim Warten, in einer Besprechung, beim Telefonieren und am Schreibtisch sein.

Es ist gleichzeitig auch ein toller Begleiter für Wahrnehmungsübungen. Dinge, die um uns herum passieren, gehen im Alltagsstrudel oft unter. Nehmt euch Zeit und schreibt alles nieder, was ihr bemerkt.

Wir sehen also: Kreativität kann erlernt und auch trainiert werden. Vielleicht seid ihr es dann eines Tages, die aus einem kreativen Einfall eine wunderbare innovative Idee gestalten, die nicht nur euch und euer Unternehmen, sondern sogar die ganze Welt ein Stückchen weiterbringt!

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