Innovation & Future NFTs: Ist das Kunst oder kann das weg?

NFTs: Ist das Kunst oder kann das weg?

Die Sache mit dem Geld und der Monetarisierung der Kunst ist vielen Kreativen ein Dorn im Canvas. Eine verwirrende Metapher? Gut so, denn hier wird es kompliziert: Inwieweit ein Werk Kunst ist, wenn es nur des Geldes wegen geschaffen wurde, hat schon viele Generationen beschäftigt.

Jetzt scheint es mit NFTs ein neues, mächtiges Tool zu geben, Kreativität zu kapitalisieren. Eigentlich ganz einfach, man erwirbt die Rechte an einem digitalen Objekt, bekommt dafür einen einzigartigen Beleg und darf sich dann Eigentümer:in des Werks nennen. Die Kunst an sich tritt in den Hintergrund, denn einzigartig ist nur noch der Beleg, das Motiv des NFTs aber, darf kopiert werden.

Haben NFTs eine Daseinsberechtigung in der Kunstwelt?

Kunst an dieser Stelle zu definieren würde den Rahmen sprengen, doch bedarf es diesen bei NFTs ja ohnehin nicht. Mit am bekanntesten ist zurzeit die Kollektion „Bored Ape Yacht Club (BAYC)“. Inzwischen zu einer riesigen Marke herangewachsen und ein perfektes Beispiel dafür, welches Potenzial in dieser neuen Form der sogenannten Kunst stecken kann. Gleichzeitig zeigt es aber auch, dass es reichen kann, dasselbe Motiv mit leichten Änderungen erneut zu veröffentlichen und dafür horrende Preise zu verlangen. Für einige der Tod der Kreativität, aber auch Andy Warhol inspirierte manche zu einem ähnlichen Stil.

Alles wiederholt sich. Wenn man genau hinschaut, dann kommt das Konzept der NFT-Kollektionen eher einer Weiterentwicklung von Pokémon-Karten nahe, als klassischen Kunstwerken. Es geht auch hier ums Tauschen, die Seltenheit einzelner Exemplare unterscheidet sich und darüber hinaus, kann man manche mit dem Zukauf eines interaktiven NFT verändern.

Wer jetzt behauptet, die Kunst mache sich zum Affen, der hält vielleicht etwas zu sehr an alten Mustern fest. Kunst hat für viele die Aufgabe der Spiegel der Gesellschaft zu sein und unter anderem die „BAYC“ Kollektion ist ein guter Zeitzeuge für eine digital geprägte, schnelllebige Zeit. Moderne Kunst hat schon immer für Unverständnis gesorgt und die Frage, was Kunst ist und was nicht, wird so ewig währen wie die Kunst selbst und auch NFTs überleben.

Warum aber für ein Bild bezahlen, wenn man es ohnehin kopieren kann? Na weil es sich super als Wertanlage macht. An sich nichts Neues in der Kunstwelt, jedoch verleihen NFTs dem ganzen eine neue Größenordnung. Schon lange vor der digitalen Revolution ging es einigen Sammler:innen um den Preis, nicht aber um das Kunstwerk an sich. Durch NFTs erreicht der Fortschritt, mit allen Vor- und Nachteilen, nun auch die Kunstwelt.

Ein Vorteil: Mit NFTs haben mehr Künstler:innen die Möglichkeit, das Image des Brotlosen abzulegen und endlich mehr als nur ein kleines Stück vom Kuchen mit nachhause zu nehmen. In diesem Vorteil verbirgt sich auch gleichzeitig ein Nachteil. Denn die Möglichkeit einfach Geld zu machen, nutzen nicht nur Kunstschaffende gern.

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