Diversität im Musikbusiness: Es ist an der Zeit für Veränderung
Inklusive Sprache in den Alltag integrieren
Einen Teil eines bewussten Umfelds kann Sprache ausmachen. Ich möchte hier nicht in die Genderdebatte einsteigen, sondern nur die folgende Aussage treffen: Was auch immer das Produkt einer Firma ist, wie auch immer ein Team aufgestellt ist – im generischen Maskulinum zu kommunizieren ist eine (mehr oder weniger) bewusste Diskriminierung aller nicht-männlichen Personen.
Mit der Gender Gap und -innen Form ergibt sich momentan, zu einem Zeitpunkt, an dem es noch keine neutrale dritte Form gibt, die beste Lösung: Es sind Männer, Frauen und durch die Pause auch alle weiteren FLINTA-Personen angesprochen.
Und um genau darum geht es in diesem Punkt. Jeder Mensch ist valide und hat das Recht, angesprochen zu werden. „Mitgemeint“ sein reicht nicht. Im aktuellen Diskurs ist eine nicht-Anpassung der eigenen Sprache eine bewusste Diskriminierung, die es verhindert, einen Safe Space zu schaffen – sei es im Büro oder im Backstage.

Unconscious Bias: Gesellschaftlich festgefahrene Strukturen aufbrechen
Außerdem müssen sich Führungspersonen unabhängig von ihrem Geschlecht ihrer Verantwortung bewusst sein. Es liegt in ihrem Aufgabenbereich, sich um diese Themengebiete zu kümmern und auch aktiv Input von außen einzuholen.
Die gesamte Problematik beruht auf Strukturen, die tief in der Gesellschaft verwurzelt sind und ist dementsprechend komplex zu bearbeiten. Es beginnt schon bei der Wahrnehmung: Wenn ein Mann wegen Stress auf einen Rückruf verweist, wird er als zielstrebig und fokussiert wahrgenommen, eine Frau ist schnell zickig.
In der Musikbranche bemerkt man eine besondere Form der Ausgrenzung beim Networking: FLINTA-Personen werden tendenziell eher ausgegrenzt, denn Männer bleiben gerne unter sich. Das bestätigt auch die Initiative Keychange von 2021. Zugrunde liegt dem Ganzen ein Prozess namens „Unconscious Bias“ – unbewusste, kognitive Verzerrungen, wie zum Beispiel automatische Stereotypen.