Diese Gründer:innen vereinen Plattformwirtschaft und Kunstwelt
Abo für Kunst
Als Mitglied kann man dann auf der Plattform verschiedene Künstler:innen und deren Kunstwerke kennenlernen und kaufen. Der Benefit für Mitglieder ist die Exklusivität: Die Kunstwerke sind nur für sie verfügbar. Jacobi und Kirk-Duncan beraten die Mitglieder auch persönlich, jeder von ihnen bekommt eine kuratierte Zusammenstellung von verschiedenen Kunstwerken.
„Die Editionen, die Veranstaltungen, der Zugang zur kuratierten Auswahl. Das alles überwiegt bei Weitem den Mitgliedspreis“, sagt Jacobi. Kirk-Duncan ergänzt: „Die jüngeren Generationen geben so viel Geld für Abos aus, ob fürs Streaming oder fürs Fitnessstudio. Da sind 50 Euro ein sehr kleiner Betrag.“
Die beiden Co-Gründer betonen im Gespräch immer wieder, wie groß die Nähe zu jedem Mitglied sein soll. Der Kontakt findet über Messengerdienste wie Whatsapp statt. „Es ist, als würde ich mit einem Freund von mir schreiben. Das ist das Schöne“, sagt Jacobi. Und zudem werden auch physische Veranstaltungen geboten.
Wie neulich, an einem Wochenende im März: Es ist ein kalter Samstagabend in Berlin. Ein Spätkauf in Mitte, wie es das Herz jeden Berliners begehrt: ohne Ende Drinks, Tabakwaren, ein paar Drogerieprodukte, Grundnahrungsmittel. Und heute ist hier eben auch Kunst zu erleben. Gemälde und Fotografien hängen zwischen den Gängen an den Regalen, Skulpturen liegen zwischen den Produkten. Mal dominant, mal versteckt.
Eines Abends im Spätkauf
Hier findet heute die Ausstellung von sechs Künstler:innen statt, die Teil von Super Super Markt sind. Eine Ausstellung für alle Vereinsmitglieder, genau wie für alle anderen Interessierten oder einfach nur für Laufkundschaft. „Wir müssen mit der Kunst auf die Leute zugehen, einen Impuls setzen. Das geht im Späti. Du kannst dir die Kunst anschauen, musst es aber nicht“, sagt Jacobi.

Durch eine Ausstellung wie diese erschaffen Jacobi und Kirk-Duncan die Offline-Komponente. Doch warum ist die immer noch relevant, wenn alteingesessene Vereine und klassische Galerien mehr als angestaubt scheinen? „Durch Instagram und Co ist alles schnelllebig, vieles bleibt auf der Strecke. Dabei ist Kunst oft emotional und persönlich und soll physisch erlebt werden“, sagt Jacobi.
Klar, konsumiert man Kunst nur über den Bildschirm, geht vieles verloren. Vor allem angehende Sammler:innen sind nur dann auf der sicheren Seite, wenn sie die Kunst in Real Life sehen, sagt Kirk-Duncan: „Wir sehen uns als Hybrid, weil wir gemerkt haben, wie wichtig es auch ist, Kunst persönlich anzuschauen, bevor du sie kaufst.“ Jacobi spricht von einem „360-Grad-Erlebnis“.
„Der Touchpoint ist digital.“
„Der Touchpoint ist digital. Dort lernen junge Menschen das Sammeln kennen, bekommen Informationen. Und dann ermutigen wir sie dazu, Galerien und Ausstellungen zu besuchen“, sagt Kirk-Duncan weiter. Tatsache ist: Das Interesse der Generation Y an Kunst ist da, man muss sie nur auf richtigem Wege ansprechen. Daran arbeiten die beiden Co-Gründer Tag für Tag.
Jacobi sagt: „Channels wie Instagram machen den Einstieg leichter. Wir sehen Marken, wie sie mit Künstler:innen kollaborieren. Das spielt uns in die Karten. Deswegen glaube ich, werden die Millennials in den nächsten Jahren diejenigen sein, die das Zepter der Sammler in die Hand nehmen.“ Auch Kirk-Duncan zeigt sich optimistisch, sie würden aktuell weitere Events planen, auch außerhalb von Berlin. Beide glauben fest, dass die Anzahl ihrer Mitglieder steigen wird.