Innovation & Future Liefertürke: „Wir sind die Frischetheke, die anderen sind die Tiefkühltruhe“

Liefertürke: „Wir sind die Frischetheke, die anderen sind die Tiefkühltruhe“

Wie viele Personen gehören insgesamt zum Team von Liefertürke?

Malic Bargiel Wir sind vier Gründer, fünf Gesellschafter und haben ganz viele Freelancer, einen Azubi und einen Angestellten für den Bürokram. Wir sind also ein kleines Team. Da wir ein Marktplatz und kein Lieferservice sind, haben wir nichts mit den Fahrern zu tun. Die Supermärkte liefern die Lebensmittel, kaufen selbst ein und sind gleichzeitig das Lager.

Jan Kus In der Summe sind wir größer als fünf Personen. Es sind eben keine Festangestellten. Wenn das Ganze erfolgreich wird und wir international aktiv sind, wird Liefertürke allein für die Technologie ein Team von 30 Leuten haben.

Ihr seid also vor allem für Marketing und Technik zuständig?

Malic Bargiel Genau, wir machen das, worin wir gut sind. Wir sind sehr gut im Marketing. Das haben wir jahrelang bei Street Cinema oder Rap-Alben gezeigt. Mit Jan im Boot haben wir das nötige Know-how zur Digitalisierung.

Aber eine Metzgerei oder ein vernünftiges Obst-Sortiment aufzubauen überlassen wir lieber denjenigen, die das schon seit drei Generationen machen: den türkischen Händlern.

Klingt nach einem nachhaltigen Ansatz.

Jan Kus Guck mal, was mit der Lieferszene gerade passiert. Da wurde ein Hype überbewertet und jetzt sind alle Investoren vorsichtig geworden. Wir haben die Herausforderung, dass wir natürlich die B2B-Akquise Richtung Händler machen müssen. Wobei der Promi-Bonus mit Eko super hilfreich ist.

Ohne eine ordentliche Vertriebsstruktur, die wir aufbauen, wird es dennoch nicht skalieren. Deswegen haben wir auch einen Business-Advisor aus England im Beirat sitzen, der mal bei Takeaway.com beschäftigt war. Wir denken direkt international.

Wie ist denn das Feedback von den Supermärkten bisher?

Malic Bargiel Gerade jetzt am Anfang bin ich in sehr engem Kontakt mit den Supermarktbetreibern, die schon dabei sind. Teilweise sind die sehr überrascht über Bestellungen aus Kölner Stadtteilen, die eher reicher sind und in denen es keinen großen Migrationsanteil gibt. Also Leute, die niemals in dem Supermarkt einkaufen würden.

Eko Fresh Niemals würde ich nicht sagen, aber es ist unwahrscheinlich, dass von dort einer in Köln-Kalk in einem Supermarkt einkaufen würde. Einfach auch wegen dem Weg und dem Kaufverhalten.

Malic Bargiel Bei unserer Go-to-Market-Strategie haben wir ganz klar darauf abgezielt, erst einmal in der türkischen Community viele Kunden zu gewinnen. Wir haben mit fünf bis zehn Prozent Bestellungen von Kunden ohne Migrationshintergrund gerechnet. Es ist aber aktuell fifty fifty. Das zeigt uns, dass die Dienstleistung gefragter ist, als wir gedacht hätten.

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