Life & Style Business School of Rap: 7 Lektionen, die uns Money Boy lehrt

Business School of Rap: 7 Lektionen, die uns Money Boy lehrt

Wenn es um Business im Rap-Game geht, darf einer natürlich nicht fehlen: Money Boy – und nicht nur, weil er das wichtigste Statussymbol überhaupt bereits im Namen trägt. Welche leiwand Lektionen hat der ehrwürdige Dozent aus Wien uns mitgebracht?

Niemals unter Wert

Sei es Arroganz oder einfach gesundes Selbstbewusstsein: Der Boy mit dem Uniabschluss (Magister philosophiae) weiß, dass Zeit nun mal Geld ist. Und wer seine Anwesenheit nicht mit genügend Kohle aufwiegt, wird eben nicht mit der Anwesenheit Money Boys beglückt. So rappt er auf dem Track „Monte Carlo“ schön von oben herab: „Zehntausend Euro für eine Stunde meiner Zeit, sind es weniger, kommen wir auf keinen grünen Zweig.“ Merkt ihr, oder? Das ist die Haltung, mit der ihr ins nächste Meeting gehen solltet.

Priorities straight kriegen

Zweiter wichtiger Punkt: Verschwende deine Zeit nicht auf Nebenschauplätzen. Wer hoch hinauswill, muss das Ziel und die Checkpoints auf dem Weg immer fest im Blick haben. Money Boys höchste Priorität? Klar, Money. Also ist es nur folgerichtig, wenn er auf „Mutombo“ rappt: „Wenn es nicht geht um das Geld, sag ich einfach nur: Sorry Bro, keinen Bock auf deine Story, Bro.“ Lässt sich easy aufs Business übertragen: Gute Ideen mögen viele haben, aber konsequente Umsetzung ist selten. Wer nicht liefert, verschwendet nur Zeit – und damit wieder ab zu Punkt eins.

Better be quick

Einen Plan zu haben ist gut. Allerdings sollte man sich nie zu lange nur mit der Theorie beschäftigen. Learning by doing ist die Zauberformel. Money Boy doziert auf „Benny Blanco“ deutlich: „Ich hab nen neuen Plan. Ich hol mir, was mir zusteht, und komme durch die Tür, bevor die fucking Door zugeht.“ Eigentlich eine schöne Betrachtung für seine ganze Karriere. Immerhin war nicht gerade absehbar, dass der Typ mit dem Kauderwelsch mal eine große Rapkarriere startet. Money Boy hat viel mehr geleistet, als eine Tür aufzumachen. Er hat dort erst mal ein großes Loch in die Wand gerissen.

Zeige Ausdauer

Dazu passt, dass Money Boy es seit „Dreh den Swag auf“ in der Raplandschaft nicht immer leicht hatte. Anfangs von vielen belächelt, musste er sich erst einmal Respekt in der Szene erkämpfen. Doch Money Boys Ausdauer und natürlich der legendäre Swagmob (die ehemalige Money-Boy-Facebook-Gruppe) sorgten dafür, dass er heute von den meisten Playern im Game respektiert wird. Was er ebenfalls auf „Benny Blanco“ klarstellt: „Ich krieg’ Respekt, das hat viel zu lang gedauert. Aber besser spät als nie, guck mich an: I’m blowin’ all up.“ Wenn die Idee anfangs für mehr Gelächter als Staunen sorgt, muss das nicht schlecht sein. Mit dem Durchhalten kommt die Anerkennung.

Die ganze Sachertorte

Bist du erst einmal am Start, ist es einfach, sich auf dem eigenen Erfolg auszuruhen. Doch wer über Generationen hinaus flexen will, darf niemals satt werden. Weiß auch Money Boy: Der Hustler bringt seit knapp 13 Jahren fast ohne Pause neue Songs. Auf seinem Hit „Monte Carlo“ erklärt er euch, wie der Hase läuft: „Gib mir einen Knochen, und ich will das ganze Steak. Gib mir ein Stück Kuchen, und ich will den ganzen Cake.“ Den ganzen Cake, Freunde. Schöner kann man es nicht formulieren. Darum ist er reich, und wir sind wir.

Selbst ist der Hustler

Sich für den eigenen Erfolg auf andere Leute verlassen? Peinliches Loser-Mindset. Jeder sollte das eigene Schicksal selbst in die Hand nehmen, auch wenn der libertäre Geist, den das versprüht, gerade ein wenig over zu sein scheint. Doch Prof. Money Boy doziert ganz richtig, dass niemand einem Luxus und Glamour hinterherträgt, da muss man schon selber die Ärmel vom Van-Laack-Hemd hochkrempeln: „Meine Mom wollte mir nichts von Gucci kaufen. Also musste ich mir selber was von Gucci kaufen.“ Schön, dass der Text hier auch gleichzeitig als Erziehungsratgeber funktioniert. Sollte Money Boy in diesem Feld ernst machen, dürften sich Remo Largos Erben warm anziehen.

Fokus auf Money getten

Und das ist das Schöne an der Business School of Rap von Business Punk: Man entwickelt neue Ideen im Dialog mit dem Dozenten. Etwa Money Boys Erziehungsratgeber für die nächste Generation. Seine Fans sind größtenteils zwischen Mitte 20 und 40, im besten mitteleuropäischen Alter zur Fortpflanzung. Und würden die sich nicht alle zumindest ein bisschen freuen, wenn sie so ein ironisch gemeintes Buch geschenkt bekämen? So wie einst der Student Blake Masters aus Peter Thiels Vorlesung in Stanford das Buch „Zero to One“ machte, hängen wir uns jetzt an Money Boy und nehmen lockere 20 Prozent. Der sagt: „I don’t give a fuck, we don’t get mad, wir getten Money.“ Gesprochen wie ein großer Poet. Karl Kraus, Otto Muehl, Money Boy – in Österreich wird immer alles gleich auf elf gedreht. Vor allem der Swag.

Dieser Text stammt aus unserer Ausgabe 03/23. Dieses Mal dreht sich in unserem Dossier alles um das Thema Danach. Wie geht es nach einem Fuck-Up oder Wendepunkt im Leben weiter? Außerdem haben wir mit Nationaltorhüterin Merle Frohms gesprochen und die Seriengründerin Marina Zubrod erzählt alles über ihre Hassliebe zum Unternehmertum. Viel Spaß beim Lesen! Hier gibt es das Magazin zum Bestellen.

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