Innovation & Future „Unsere Kinder müssen First-Mover in Sachen Digitalisierung werden, nicht Late-Adopter“

„Unsere Kinder müssen First-Mover in Sachen Digitalisierung werden, nicht Late-Adopter“

Der Haushaltsentwurf für 2024 von Lindner ist da und neben der Kindergeld Debatte soll es drastische Kürzungen bei der digitalen Bildung geben, obwohl es als Leuchtturmprojekt von der Ampel Koalition vereinbart war. Dabei muss gerade jetzt Digitale Bildung für Kinder in Deutschland für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit mehr Aufmerksamkeit bekommen. Genau hier setzt das Bildungsstartup Complori (ehemals Codary) an mit der Mission, Kindern die nötigen Kompetenzen für die Arbeitswelt des 21. Jahrhundert zu vermitteln, und fordert eine Revolutionierung der digitalen Bildungslandschaft in Deutschland und Europa. 

Deutschland verliert den Anschluss bei der bei der Digitalisierung und informatischen Grundbildung

Das Problem: Insbesondere im Bereich der Digitalisierung haben Schulsysteme und staatliche Förderungsprogramme enormen Nachholbedarf. Trotz des seit eineinhalb Jahren bestehenden DigitalPakt Schule, in welchem der Bund 6,5 Milliarden bereigestellt hat, liegt Deutschland laut dem Bildungsforscher Michael Kerres immer noch weit zurück. Bis zum 31. Dezember 2022 wurden zwei Milliarden Euro für Projekte ausgegeben. Es gibt Schulen ohne digitale Lernplattform und Lehrer ohne dienstliche E-Mail-Adressen. Auch der Informatikunterricht ist in Deutschland noch schlecht aufgestellt. Dabei sprechen sich laut einer repräsentativen Umfragen des Branchenverbandes Bitkom eine Mehrheit der Eltern von schulpflichtigen Kindern (63 Prozent) und Lehrern (73 Prozent) für Informatik als Pflichtfach aus. Nach Verbandsangaben bietet allerdings nur knapp jede zweite Schule der Sekundarstufe I (46 Prozent) einen Internet-Anschluss in allen Klassenräumen. Während fast alle europäischen Länder Informatik im Pflichtunterricht verankert haben, fristet Informatik in vielen deutschen Bundesländern ein Nischendasein im Wahlbereich.

Gründerteam Antonia Schein, Amanda Maiwald und Nikolaj Bewer

„Wer heutzutage als Schülerin und Schüler Programmieren lernen will, sucht an deutschen Schulen vielerorts vergeblich nach Informatik-Unterricht. Viele junge Menschen in Deutschland und Europa wachsen ohne Wissen, Interesse oder Kompetenzen in der Informatik auf – und werden so aus der Entwicklung der digitalen Welt ausgeschlossen“, erklärt Amanda Maiwald Mitgründerin und CEO von Complori. Unsere Mission ist es, die Einstiegsbarrieren in die Informatik zu verringern, um so mehr Kinder – vor allem auch Mädchen – für das Programmieren zu begeistern und sie zu digitalen Gestaltern, anstatt zu Konsumenten zu machen. Und das unabhängig von Herkunft, sozialem Status oder Einkommen.“

Future Top Skills

Doch was genau macht Complori? Die Lernplattform setzt auf die berufliche Zukunft von Kids und Teens: Anhand von coolen Programmierkursen werden Kids und Jugendliche im Alter von sieben bis 16 nicht nur für IT-Berufe begeistert und fit gemacht, sondern ihnen Inhalte vermittelt, die wohl fast jedem Job der Zukunft zu Gute kommen. „Wir zeigen, wie digitale Bildung Bock machen kann, die es leider aktuell an Schulen nicht gibt. Wir machen die Kids zu digitalen Gestaltern, anstatt sie nur zu Konsumenten zu machen.“ sagt Amanda Maiwald, Co-Gründerin von Complori.

In den digitalen Gruppenkursen werden spielerisch und altersgerecht sinnvolle Fähigkeiten wie das Lernen der Programmiersprache Python erarbeitet, es werden Berührungsängste im Umgang mit Technik abgebaut und ein Fokus auf Problemlösung und Kreativität gesetzt. Alles Skills, die laut des Weltwirtschaftsforum unter den Top 10 der beruflichen Fähigkeiten im Jahr 2025 zählen. Seit Mai 2023 vergibt vergibt Complori mit Unterstützung der Digitale Bildung für Alle e.V. zudem Bildungsstipendien an Kinder und Jugendliche aus Haushaltsschwachen Familien.

Good Screen Time

Und apropos Zahlen und Fakten: Laut einer Studie der Stanford Medicine steht das Alter, in dem Kinder ein Mobiltelefon bekommen, nicht im geringsten Zusammenhang mit ihrem Wohlbefinden. Es ist also mittlerweile wissenschaftlich bewiesen, dass es sich weder auf Noten, Stimmung, noch auf den Schlafrhythmus auswirkt, wenn sie im frühen Kindesalter ein eigenes Smartphone besitzen. Dass Screentime per se schlecht ist für Kids ist also ein Mythos. Es kommt natürlich auf die Inhalte und die Nutzung an: Die Screen Time mit Complori ist auf jeden Fall förderlich für die berufliche Zukunft. Good Screen Time for sure. Am Ende ist dem Gründerteam nämlich wichtig: „Unsere Kinder müssen First-Mover in Sachen Digitalisierung werden, nicht Late-Adopter.“

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