Innovation & Future Deutsche Startups trotzen der Krise

Deutsche Startups trotzen der Krise

Inflation, Zinswende und eine abflauende Wirtschaft sorgen bei deutschen Gründerinnen und Gründern für schlechte Laune. Das Geschäftsklima nähert sich dem Tiefpunkt des Corona-Jahres 2020. Und auch die allgemeine Beurteilung des Startup-Ökosystems sinkt im Vergleich zum Vorjahr.

Trotzdem zeigt der Deutsche Startup Monitor 2023, dass die Teams sich den neuen Herausforderungen stellen und weiterhin ehrgeizige Wachstumsziele verfolgen. Ein Artikel des Startup Verbandes fasst die Ergebnisse zusammen.

Kapitalbeschaffung und Liquidität

Die Kapitalbeschaffung ist aktuell eine der größten Herausforderungen für Startups. Nur 15 % der Gründerinnen und Gründer empfinden die Investment-Bereitschaft von VCs und Business Angels als positiv. Wohl auch deshalb bevorzugen nur knapp ein Drittel der Teams die Finanzierung durch Venture Capital. Dieser Wert lag im Vorjahr noch bei 44 %.

Zeitgleich wird das Thema Liquidität wichtiger und stellt für rund ein Drittel der Startups eine wesentliche Herausforderung dar. Das betrifft insbesondere Teams mit starkem Wachstum, da größere Finanzierungsrunden zunehmend schwieriger werden.

Startups streben nach Expansion

Trotzdem ist die Entwicklung des Startup-Ökosystems keineswegs rückläufig. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl bleibt stabil bei 19. Während im letzten Jahr zwar 15 % der Startups Entlassungen vornehmen mussten, konnten 56 % weiterhin Mitarbeitende einstellen und durchschnittlich acht neue Stellen schaffen.

Auch bei den Gründerinnen und Gründern selbst ist keine Frustration zu spüren – neun von zehn würden erneut ein Startup gründen. Das bestätigt die weitverbreitete Auffassung, dass Krisenzeiten auch Gründungszeiten sind.

Diversität bleibt auf der Strecke

Nach einer kontinuierlichen Zunahme des Anteils von Gründerinnen im Startup-Kosmos zeigt sich in diesem Jahr kaum eine Veränderung, der Anteil verharrt bei 21 %. Gerade in Krisenzeiten scheint die Förderung von Diversität auf der Strecke zu bleiben. Im Wettbewerb um begrenzte Ressourcen könnten Netzwerke eine entscheidende Rolle spielen, was möglicherweise die Hürden für Frauen erhöht.

Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, eine größere Anzahl an Frauen zu gewinnen. Denn der Effekt von Diversität verstärkt sich durch Frauen im Team: Der Anteil weiblicher Mitarbeitende (44 %) und Führungskräfte (40 %) in gemischten Gründungsteams ist deutlich höher als in rein männlichen Gründungsteams (29 % bzw. 14 %).

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