Innovation & Future Gabriel Attal ist französischer Premierminister: Jung, dynamisch, aber nur Macrons Echo an der Spitze?

Gabriel Attal ist französischer Premierminister: Jung, dynamisch, aber nur Macrons Echo an der Spitze?

Gabriel Attal – oder “Baby Macron”, wie er von den Medien gerne genannt wird – ist der neue Premierminister Frankreichs. Mit seinen gerade mal 34 Jahren schnappt er sich den Titel des jüngsten Regierungschefs in der französischen Geschichte. Attal ist bekannt für seine politische Blitzkarriere – aber ist er wirklich mehr als nur Macrons Protegé?

Gabriel Attal hat definitiv Charme. Bereits seit 2016 ist er als enger Weggefährte Emmanuel Macrons bekannt. Mit nur 29 Jahren wurde er zum Haushaltsminister und im Sommer 2023 zum Bildungsminister ernannt. Nun tritt er als Premierminister in die Fußstapfen von Élisabeth Borne, die kürzlich ihren Rücktritt bekannt gab.

Aufmerksamkeit zog Attal in der Vergangenheit insbesondere dadurch auf sich, weil er muslimische Kleidungsstücke in Schulen verbot. Die von vielen muslimischen Menschen getragenen Abayas und Khamis verstoßen Attals Ansicht nach gegen das französische Verfassungsprinzip eines säkularen Staates. Doch war das wirklich ein Akt des Säkularismus? Außerdem ist der “junge Macron” auch für die Einführung von Schuluniformen an einigen Schulen verantwortlich, um gegen Mobbing aufgrund von Statussymbolen vorzugehen.

Nun bleibt die Frage, ob Attal wirklich unabhängig von Macron handeln kann. Denn Attal ist ideologisch stark an Macron gebunden. So war er in den letzten Jahren bereits sehr präsent in den politischen Medien, um unpopuläre Gesetze wie die Rentenreform von Macron zu verteidigen – ohne dabei jedoch wirklich auf kritische Fragen einzugehen. Trotz seiner Anfänge im linken Flügel von Macrons Partei und seinem politischen Laufbahnbeginn bei den Sozialisten äußerte der neue Premierminister außerdem nie Kritik an jeglichen konservativen Reformen seines Mentors.

Die Herausforderung für Attal besteht nun darin, sich als eigenständige Figur zu etablieren, die nicht nur als verlängerter Arm des Präsidenten angesehen wird. Seine erste Amtshandlung als Premierminister wird darin bestehen, das Kabinett neu zu besetzen. Doch seine Macht als Regierungschef ist begrenzt, da er letztlich die Vorhaben und Projekte Macrons in der Nationalversammlung umsetzt.

Man darf gespannt sein, wie sich Gabriel Attal als Premierminister schlägt. Wird er eine eigenständige Persönlichkeit oder bleibt er Macrons Schatten? Es bleibt abzuwarten, ob er in der Lage ist, wirkliche Veränderungen zu bewirken. In jedem Fall freuen sich viele Franzosen über Attal als neuen Premierminister. Denn einer Umfrage zufolge ist der “junge Macron” in den letzten Monaten zu einem der beliebtesten Politiker aufgestiegen. Kein Wunder, denn er ist jung, dynamisch und charmant. Außerdem gilt er als jemand, der auch mal zuhören kann, und agiert souverän und sympathisch vor den zahlreichen Kameras, die auf ihn gerichtet werden.

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