Innovation & Future Warum Start-up-Marketing erstmal in deinem Kopf beginnt

Warum Start-up-Marketing erstmal in deinem Kopf beginnt

Gastbeitrag von Max Wittrock, Co-Founder von Start-ups wie mymuesli oder Jokolade.

Ich habe die letzten Monate viel Zeit damit verbracht, ein Buch über Start-up-Marketing zu schreiben. Meine wichtigste Erkenntnis: Bevor du die ersten Schritte gehst, musst du erstmal bei dir selbst anfangen.

Das so genannte Mindset ist ein Performance-Marketing-Lieblingswort: Gewinner-Mindset, Money-Mindset, Power-Mindset … du kennst diese und ähnliche Begriffe aus unzähligen Ads, in denen argumentiert wird: Das einzige, was dich von grenzenlosem Reichtum und einem Yacht-Lifestyle in Saint-Tropez trennt, bist du selbst. Die Kleinstadt in deinem Kopf. „Du musst groß denken”, sagen die Insta-Ads. Und sie versprechen: Wer das verinnerlicht, lebt leichtfüßig und finanziell frei. Und nun die schreckliche Wahrheit: Sie haben recht. Zumindest ein bisschen. Let me explain.
Was Quatsch ist: Nur vom Bitcoin-Manifestieren wirst du sicher nicht reich.
Aber: Unser Kopf kann ein schrecklicher Gegner sein. Nicht nur auf dem Weg zur Yacht. Sondern auch auf dem Weg zum Start-up- oder Marketing-Erfolg.
Es fällt mir schwer, das zuzugeben. Doch in diesem Punkt liegen die hochtrabenden Anzeigen zumindest ein klein bisschen richtig: Wer Erfolg haben will, muss den Blick nach innen richten.
Wäre auch ein super Wandtattoo. Stimmt. Aber ich stelle mit steigendendem Alter erschreckend oft fest, dass Wandtattoos meist richtig liegen.
Deswegen noch eine Wandtattoo-Idee: Gutes Marketing beginnt in dir drin.
Wer mit Start-up-Marketing anfängt, braucht unter anderem diese vier Eigenschaften, muss sie entwickeln oder in sich entdecken: Geduld, Mut, Ausdauer. Außerdem musst du bereit sein, ständig Fehler zu machen.
Geduld finde ich persönlich am schwierigsten. Wie immer im Leben: Wenn man in irgendwas gut werden möchte, dann dauert das. Du kennst vielleicht die berühmte 10.000-Stunden-These, die ich zuerst im Buch Outliers von Malcolm Gladwell kennengelernt habe: Wer 10.000 Stunden einen neuen Skill übt, der wird Meister*in dieses Fachs. Wenn wir von 230 Arbeitstagen pro Jahr ausgehen, in denen du dich pro Tag acht Stunden mit Marketing auseinandersetzt, wären das 1.840 Stunden pro Jahr. In fünf Jahren und ein paar Monaten hättest du also die 10.000 Stunden voll und den schwarzen Marketing-Gürtel.
Puh. Ist eine lange Zeit. Doch keine Sorge! Du kannst auch schneller auf TikTok viral gehen und Marketing-Erfolge haben. Was ich dir mitgeben möchte: Es stimmt. In der Regel braucht man eine Weile, bis sich Erfolge einstellen. Also sei geduldig.
Dazu passt der Punkt „Fehler machen” ganz gut: Ohne Fehler geht’s nicht. Du hast Laufen gelernt, indem du unzählige Male hingefallen bist. Deine ersten Marketing-Versuche werden sich vermutlich wie die ersten Kleinkind-Schritte zum Couchtisch anfühlen: Schmerzhaft. Aber das ist okay. Geht allen so. Aus Fehlern lernt man.

Seite 1 / 2
Nächste Seite

Das könnte dich auch interessieren

Watchlist 2024: 100 Köpfe, die ihr kennen müsst! Innovation & Future
Watchlist 2024: 100 Köpfe, die ihr kennen müsst!
Warum Investoren-Legende Jackson Bond bei Relayr aussteigt und in die tiefere Provinz wechselt  Innovation & Future
Warum Investoren-Legende Jackson Bond bei Relayr aussteigt und in die tiefere Provinz wechselt 
Rekrutierung im Wandel: 6 Trends, die 2024 das Recruiting prägen werden Innovation & Future
Rekrutierung im Wandel: 6 Trends, die 2024 das Recruiting prägen werden
Diese 14 deutschen Startups werden die nächsten Einhörner Innovation & Future
Diese 14 deutschen Startups werden die nächsten Einhörner
Dieses Startup will mit einer All-in-one-Plattform rechtliches Know-how demokratisieren Innovation & Future
Dieses Startup will mit einer All-in-one-Plattform rechtliches Know-how demokratisieren