Productivity & New Work Studie zeigt: Jeder Dritte hat am Arbeitsplatz bereits Diskriminierung erlebt

Studie zeigt: Jeder Dritte hat am Arbeitsplatz bereits Diskriminierung erlebt

Diversität und Inklusion ist nicht nur fair, sondern macht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch produktiver. Das hat eine europaweite EY-Umfrage zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion am Arbeitsplatz herausgefunden.

Im Rahmen der Studie von Ernst & Young wurden 1.800 leitende und nicht-leitende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Europa befragt, davon 200 aus Deutschland. Die Untersuchung zeigt ein unglückliches Bild, betrachtet man die aktuelle Situation der Diskriminierung in Unternehmen. Aber sie zeigt auch, welche großen Vorteile Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz haben.

Die Kluft zwischen Führungsetage und Mitarbeitenden

Grundsätzlich bewerten leitende Angestellte die Anstrengungen ihres Unternehmens in den Bereichen Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion als deutlich besser als die nicht-leitenden Beschäftigten. Um fast 20 Prozent unterscheiden sich hier die Einschätzungen – denn während 63 Prozent der leitenden Angestellten die Unternehmenskultur als vertrauend und transparent empfinden, sehen das lediglich 44 Prozent der nicht-leitenden Beschäftigten so.

Das zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen Führungsebene und Mitarbeitenden. Eine ähnliche Differenz zeigt sich auch, wenn es um Geschlechtervielfalt und die Sorge um das Wohlergehen der Mitarbeitenden innerhalb der Unternehmen geht. Auch hier klaffen die Einschätzungen der Führungsetage und die der Angestellten auseinander.

Jeder Dritte erlebt Diskriminerung am Arbeitsplatz

Betrachtet man die aktuelle Situation in Unternehmen für nicht-leitende Angestellte, dann ist deren Einschätzung aber eigentlich kein Wunder. So haben 33 Prozent der nicht-leitenden Arbeitnehmenden bereits Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt – also jeder dritte. Fast genauso viele haben bereits Mobbing erlebt.

Dabei betreffen Diskriminierung und Mobbing häufiger Frauen als Männer. Leider sind es auch Frauen, die sich nach Vorfällen seltener einer Führungskraft anvertrauen und das Problem melden. Das Feedback der Mitarbeitenden führt allerdings auch nur in einem von drei Fällen dazu, dass auch tatsächlich in geeigneten Maße etwas vonseiten der Führungsetage verändert wird.

Fehlende Diversität sorgt für Wechselbereitschaft und schlechte Produktivität

Offensichtlich neigen Angestellte, die Diskriminierung erfahren, zu einem Wechsel des Arbeitsplatzes. Ev Bangemann, Managing Partner bei EY, sagt dazu: „Gerade in Zeiten, in denen die Wechselwilligkeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowieso schon auf einem Rekordhoch ist und qualifizierte Fachkräfte gefragt sind wie nie, sollte dies den Verantwortlichen zu denken geben. Zumal es sich in Branchen herumspricht, wenn es bei einem Arbeitgeber in punkto Unternehmenskultur hapert – was das Recruiting neuer Talente wiederum erschwert.“ 

Diversität ist dabei nicht nur notwendig, um Fairness zu erzeugen und Mitarbeitende zu halten. Auch eine positive Veränderung der Arbeitsproduktivität ist sichtbar, wenn sich ein Unternehmen inklusiver und diverser aufstellt. Denn in divers geführten Teams bewerten die Beschäftigten die eigene Produktivität und Zufriedenheit höher als in nicht-divers geführten Teams. Diversität und Produktivität gehen also Hand in Hand.

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