Arbeitgeber-Tricks: Was hinter Ghost Jobs steckt und wie man sie erkennt
Warum schalten Unternehmen Ghost Jobs?
Die Gründe, warum Arbeitgebende Ghost Jobs online stellen, sind vielfältig:
1. Talentpool aufbauen
Viele HR-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen in Unternehmen nutzen Ghost Jobs, um sich einen Talentpool potenzieller Kandidaten und Kandidatinnen aufzubauen. Wenn eine Position später tatsächlich frei wird, haben sie bereits eine Liste geeigneter Bewerber und Bewerberinnen, die sie kontaktieren können.
2. Marktforschung
Durch das Veröffentlichen einer Stellenanzeige können Unternehmen Einblicke in den Arbeitsmarkt gewinnen und daraufhin Learnings für die Zukunft, zum Beispiel für echte Jobausschreibungen, sammeln. Dabei geht es beispielsweise darum zu erfahren, welche Gehaltsvorstellungen Bewerber und Bewerberinnen aktuell haben, wie viele qualifizierte Fachkräfte es gibt oder wie viele Menschen sich beim Unternehmen bewerben.
3. Employer Branding
Dieser Grund für Ghost Jobs ist beinahe ironisch, weil die Strategie eigentlich absolut Arbeitnehmer-unfreundlich ist. Und doch nutzen viele Unternehmen diese Methode, um das Image nach außen zu verbessern. Denn eine hohe Anzahl an ausgeschriebenen Stellen erweckt den Eindruck, ein Arbeitgebender würde wachsen und attraktiv für viele Beschäftigte sein.
4. Gesetzliche Vorschriften
In manchen Fällen stecken interne Bestimmungen hinter Ghost Jobs, zum Beispiel in Konzernen oder im öffentlichen Dienst. Hier kann es Vorschrift sein, einen Job auch öffentlich ausschreiben zu müssen, obwohl intern bereits eine Fachkraft gefunden wurde.
Neben all diesen mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen, aus denen Unternehmen Ghost Jobs schalten, gibt es häufig einen anderen, ganz simplen Grund dafür, wieso alte Stellenanzeigen noch online sind: Das Unternehmen hat vergessen, sie zu entfernen.