FDP will den Acht-Stunden-Tag kippen: Flexibilität statt starre Regeln!
Flexible Pausen
Ein weiterer Punkt auf der Agenda der FDP ist die Flexibilisierung der gesetzlich vorgeschriebenen Pause- und Ruhezeiten. Köhler hebt hervor, dass starre Vorschriften vermieden werden sollten. Viele Arbeitnehmende würden bereits ihre Mittagspause durcharbeiten, um früher Feierabend zu haben. Andere bevorzugten es, sich abends noch einmal an den Schreibtisch zu setzen, um nachmittags Freizeit zu genießen, etwa mit den Kindern. „Die haben dann natürlich keine elf Stunden mehr, bis sie am nächsten Tag wieder im Büro sitzen. Viele Menschen brechen also faktisch schon das Arbeitszeitgesetz, weil dadurch ihr Leben entspannter ist. Diese Flexibilität sollte nicht mehr illegal sein“, so Köhler.
Geschichtlicher Hintergrund: Der Acht-Stunden-Tag
Ein Blick ins Jahr 1918 zeigt, wie der Acht-Stunden-Tag in Deutschland eingeführt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg gewannen sozialistische Revolutionäre an Einfluss, während in der Privatwirtschaft die Angst vor Enteignungen zunahm. Es kehrten Hunderttausende von Soldaten zurück, die dringend Arbeit benötigten, was kürzere Schichten für mehr Arbeitsplätze erforderlich machte.
Am 15. November 1918 wurde das Stinnes-Legien-Abkommen geschlossen, benannt nach den Verhandlungsführern Hugo Stinnes, einem bedeutenden Industriellen, und Carl Legien, einem Gewerkschafter. Dieses Abkommen führte den Acht-Stunden-Tag ein und stärkte die Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften und Privatwirtschaft als Tarifpartner.