Green & Sustainability Zu Unrecht gelten Bitcoins als ökologische Dreckschleudern. Die Branche ist heute schon grün – teils wird mit 100 Prozent Wasserkraft geschürft 

Zu Unrecht gelten Bitcoins als ökologische Dreckschleudern. Die Branche ist heute schon grün – teils wird mit 100 Prozent Wasserkraft geschürft 

Gastbeitrag von Valentine Pleser, Co-Founder Green Mining Dao

Auf Kryptowährungen setzt die Finanzbranche große Hoffnungen. Doch in puncto Nachhaltigkeit wirken sie wie ein Fossil. Nach landläufiger Meinung haben Bitcoins und vor allem deren Entstehungsprozess – das Schürfen – die Umweltbilanz eines chinesischen Kohlekraftwerks und den Energieverbrauch mittelgroßer Staaten. Ein Image, das falsch ist und selbst früher in dieser Absolutheit nicht gestimmt hat. Die Bitcoin-Branche ist um Lichtjahre sauberer als ihr Ruf und der wohl grünste globale Wirtschaftszweig überhaupt. Fast 55 Prozent der neu geschürften Bitcoins werden via Erneuerbaren Energien gewonnen, ja Mining treibt sogar den Ausbau von Wind- und Solarkraft an. Generell kann der Bitcoin auf alle 17 UN-Nachhaltigkeitsziele – im wahrsten Sinne des Wortes – einzahlen. Zeit also, neben den unbestreitbar praktischen und innovativen Aspekten auch die Reputation des Bitcoins völlig neu zu bewerten. 

Natürlich kommen dieser Fortschritt und die vielleicht selbst für viele Businesspunk-Leser großartigen Neuigkeiten nicht von ungefähr. Vielmehr steht die Bitcoin-Community, allen voran die Miner, an der Spitze der Bewegung und haben kräftig investiert. Unsere Firma, Green Mining DAO, schafft das Schürfen sogar mit 100 Prozent erneuerbaren Energien. 2023 haben wir auf diese Weise 25 Bitcoins kreiert. Wie packen wir das als Berliner Fintech? 

100 Prozent Wasserkraft 

Leider noch nicht durch Energie- und Windenergie aus Deutschland – wir arbeiten allerdings daran. Stattdessen stehen unsere Rechnerzentren in Paraguay. Sie speisen sich durch das Wasserkraftwerk Itaipú an der Grenze zu Brasilien, eines der größten seiner Art weltweit. Unsere Großrechner ziehen den Strom dabei nicht nur aus 100 Prozent nachhaltiger Energie. Sie ist auch besonders günstig, verglichen mit den globalen Durchschnittskosten bei der Produktion von Kryptowährungen. Unser Strompreis liegt bei nur 4 bis 5,5 Cent pro Kilowattstunde. 

Die Erzeugung eines Bitcoins kostet uns nach dem Halving Ende April 35.000 bis 42.000 US-Dollar Energie, je nach Difficulty-Grad. Ende Juni lag der Bitcoin-Preis bei 61.200 Dollar. Da Strom den Löwenanteil unserer Gesamtkosten ausmacht, können wir derzeit rund 30 Prozent unter Marktpreis generieren. Anders als andere Produzenten, die nach dem Halving nicht mehr effizient Bitcoins schürfen können – da dies den Mining-Aufwand auf einen Schlag verdoppelt hat. Die Marktbereinigung ist in vollem Gange. 

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