Vaterschaftsurlaub 2024: Deutschland im Schneckentempo zum Familienglück?

Finanzierungsdebatte: Wer zahlt die Rechnung?

Die Frage, wer den Vaterschaftsurlaub finanziert, sorgt für hitzige Diskussionen. Ein Modell sieht vor, dass Unternehmen über eine höhere Umlage im Mutterschaftsgeld-System die Kosten tragen. Doch das stößt auf Widerstand bei der FDP und dem Arbeitgeberverband BDA. Eine Umfrage von „YouGov“ zeigt, dass 51 Prozent der Deutschen dafür sind, dass Unternehmen die Kosten übernehmen. Doch ein Drittel ist dagegen. Der Druck auf die Regierung wächst, denn die EU hat bereits ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet.

Ein offener Brief und ein Gerichtsverfahren

Unmut über die Verzögerungen äußern auch zahlreiche Verbände und Unternehmen, die in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz die Umsetzung des Vaterschaftsurlaubs fordern. Gleichzeitig sorgt ein Gerichtsverfahren für Schlagzeilen: Ein Vater klagt gegen den Staat, da er seinen Erholungsurlaub für die Zeit nach der Geburt opfern musste. Diese Klage könnte den Druck auf die Politik weiter erhöhen.

Die Grünen um Familienministerin Lisa Paus machen hingegen Druck und wollen den Vaterschauftsurlaub noch im Jahr 2024 möglich machen. Doch gibt es da noch Hoffnung? Aktuell sieht es düster aus, denn die Zeit wird knapp. „Der Gesetzentwurf befindet sich aktuell in der Ressortabstimmung“ so ein Sprecher des Familienministeriums gegenüber der „Mediengruppe Bayern“.