Life & Style Stork Club: Drei Männer und eine Schnapsidee

Stork Club: Drei Männer und eine Schnapsidee

Ein verschlafenes Dorf, eine alte Destillerie und drei Abenteurer mit Durst – das klingt wie der Anfang eines Indie-Films, ist aber die wahre Geschichte des Stork Club, der deutschen Whiskey-Destillerie, die die Welt des Rye Whiskeys gehörig aufmischt. Gelegen im malerischen Schlepzig, mitten im Biosphärenreservat Spreewald, hat sich hier in nur wenigen Jahren ein kleines Wunderwerk aus Tradition, Innovation und einer ordentlichen Portion Wahnsinn entwickelt. 

Von einem Fass zur Weltsensation

Die Geschichte beginnt 2015: Steffen Lohr, Sebastian Brack und Bastian Heuser hatten eigentlich nur vor, ein Fass Whiskey zu kaufen. Doch als sie erfuhren, dass die Destillerie einen Nachfolger suchte, packte sie der Abenteuergeist. Statt mit einem Fass kehrten sie mit einer kompletten Brennerei nach Hause zurück – und dem Ziel, Deutschlands erste reine Roggen-Whiskey-Destillerie zu werden.   

Der Start war alles andere als glamourös: Alte Maschinen, verstaubte Rezepte und das Wissen, dass in Deutschland Whiskey eher Exot als Standard war. Doch das Trio wusste, dass sie einen Schatz in den Händen hielten – nicht zuletzt dank der außergewöhnlichen Qualität des brandenburgischen Roggens. 

Brandenburg, die Heimat des Roggens

Wenn Whiskey Länder verzaubern kann, dann spielt Brandenburg definitiv die Hauptrolle in dieser Liebesgeschichte. Die Region gilt als Europas größte Roggenanbauregion – mit einer Qualität, die sogar amerikanische Rye Whiskey-Produzenten anlockt. Der Stork Club macht sich genau diese Stärke zunutze: Regionaler Roggen, fair gehandelt und auf kürzestem Weg in die Destillerie geliefert.   

Was viele nicht wissen: Roggen ist ein echtes „Superkorn“. Es wächst selbst unter schwierigen Bedingungen, ist robust und gibt Whiskeys eine würzige, aromatische Tiefe, die ihresgleichen sucht. „Rye or Die“ ist hier nicht nur ein Slogan, sondern gelebte Philosophie.

Whiskey-Handwerk: Liebe in jedem Tropfen

Der Weg von der Roggenähre zur preisgekrönten Flasche ist ein Prozess, der beim Stork Club mit größter Sorgfalt durchgeführt wird. Es beginnt mit der hauseigenen Hammermühle, in der der Roggen frisch gemahlen wird. Zwei eigens entwickelte Rezepturen – oder „Mash Bills“ – bestimmen den Stil des Whiskeys:

  • Bold & Spicy: 100 % Roggenrohfrucht für kräftige, pfeffrige Aromen.
  • Sweet & Mellow: 100 % Roggenmalz, das mit Noten von Schokolade und malziger Süße überzeugt.

Nach der Fermentation wird die Maische in einer Hybrid-Brennblase destilliert – und zwar mit einem zweiten Durchgang, der über fünf kupferne Glockenböden führt. Das Ergebnis: ein sogenannter „New Make“, der mit 75 % Alkohol aus der Brennblase tropft und das volle Potenzial des Roggens in sich trägt.

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