Tech & Trends Tech-Giganten und Atomstrom: Die neue Energiequelle für KI-Zentren?

Tech-Giganten und Atomstrom: Die neue Energiequelle für KI-Zentren?

Google, Microsoft und Co. setzen auf Mini-Atomkraftwerke für CO2-freie KI-Zentren. Doch ist das wirklich die Lösung für die Energiezukunft?

Während Deutschland sich von der Kernkraft verabschiedet hat, setzen Tech-Giganten wie Google und Microsoft in den USA auf Mini-Atomkraftwerke. Diese sollen nicht nur den enormen Energiebedarf der KI-Rechenzentren decken, sondern auch helfen, die Klimaziele zu erreichen. Aber ist das wirklich die Zukunft der Energieversorgung?

Die Tech-Giganten und ihre Atompläne

Wie der „Focus“ berichtet, hat Google kürzlich als Vorreiter einen Vertrag für den Bau eines Small Modular Reactor (SMR) unterzeichnet. Diese Mini-Atomkraftwerke sind seit Jahrzehnten in der Entwicklung und gelten als kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Atomkraftwerken. Google plant, den erzeugten Strom exklusiv für seine Rechenzentren zu nutzen. Der Vertragspartner, Kairos Power, setzt dabei auf innovative Technologien, wie die Kühlung durch geschmolzene Salze und neuartige Brennstäbe, die die Sicherheit erhöhen sollen. Microsoft ist ebenfalls auf dem SMR-Zug aufgesprungen. Mit Terrapower, einer von Bill Gates gegründeten Firma, plant Microsoft den Bau modularer Reaktoren, die schnell und kostengünstig weltweit errichtet werden können. Auch Amazon und Meta haben ähnliche Pläne und suchen nach Partnern für den Bau solcher Reaktoren.

Warum Atomkraft?

Der Energiehunger der KI-Rechenzentren ist gigantisch. Schätzungen zufolge verbrauchen sie bereits 1 bis 2 Prozent des weltweiten Stroms, mit einer Prognose auf 3 bis 4 Prozent in den nächsten Jahren. Die Tech-Riesen haben sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt und suchen nach emissionsfreien Energiequellen. SMRs versprechen hier eine Lösung: Sie sind nicht nur emissionsfrei, sondern haben auch eine lange Laufzeit von 40 bis 60 Jahren, während Solar- und Windkraftanlagen bereits nach 20 bis 30 Jahren ersetzt werden müssen.

Seite 1 / 2
Nächste Seite