Work & Winning Dieses Trio soll die Wirtschaft anschieben – sind sie die drei Richtigen? 

Dieses Trio soll die Wirtschaft anschieben – sind sie die drei Richtigen? 

Katharina Reiche als Wirtschaftsministerin, Karsten Wildberger als Digitalminister und Dorothee Bär als Forschungsministerin sollen das Vertrauen der Unternehmer und Manager zurückgewinnen. Welche Qualitäten bringen sie mit?

Sie sollen richten, was die Ampel angerichtet hat: Katherina Reiche als neue Wirtschaftsministerin, Karsten Wildberger als Minister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung und Dorothee Bär als Ministerin, die sich um Forschung, Technologie und Raumfahrt kümmert, bilden das Trio, das jetzt so ins Getriebe eingreifen soll, dass wieder etwas läuft. Oder?

Katharina Reiche kann steuern. Wer sie kennt, erlebt eine disziplinierte Managerin, die Strukturen liebt und dem Zufall möglichst keine Chance lässt. Die gebürtige Brandenburgerin leitet die Eon-Tochter Westenergie. Mehr als 9000 Mitarbeiter betreiben 180.000 Kilometer Strom- und 24.000 Kilometer Gasleitungen, dazu kommt das Breitbandnetz. Reiche managt die Lebensadern im Westen der Republik. „Wasserstoffkönigin“, lautet einer ihrer inoffiziellen Titel, weil sie auch Chefin des Nationalen Wasserstoffrates ist und damit eines der Zukunftsprojekte der Energiewende vorantreiben sollte. Üppige 80 Punkte umfasst der Plan, den sie als „Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft“ bezeichnet – womit klar wird, dass sie sich, wenn es darauf ankommt, auch fürs Detail interessiert.


Die Managerin war zuletzt vor zehn Jahren in der Politik aktiv. Reiche war von 1998 bis 2015 für die CDU-Mitglied des Deutschen Bundestages, zuletzt als parlamentarische Staatssekretärin im Umwelt-, und dann im Verkehrsministerium. 2015 verzichtete sie auf ihr Bundestagsmandat und wechselte direkt und ohne Unterbrechung in die Wirtschaft, was ihr ein bisschen Kritik einbrachte – aber eben nur ein bisschen. Sie ist auch Gründerin einer Frauen-Akademie, die FEMower heißt und sich die Förderung und Herstellung von Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung auf die Fahnen geschrieben hat.

In dieser Eigenschaft hat sie sich an die Männer um sie herum gewandt mit der Aufforderung: „Wir brauchen Männer als Rollenvorbilder, die zum Beispiel in Teilzeit arbeiten und sich verstärkt um die Erziehung der Kinder kümmern.“ Politische Erfahrung, erprobte Managerin einer technologiegetriebenen Energiewende und profilierte Verteidigerin der Diversität –all das sind Eigenschaften, die der nächste Kanzler Friedrich Merz in seinem Kabinett brauchen kann.

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