OpenAI will Chrome kaufen: Die Jagd auf Googles Browser-Kronjuwel
OpenAI zeigt Interesse am Chrome-Browser, falls Google diesen im Kartellstreit abgeben muss. Der ChatGPT-Entwickler sieht darin eine Chance, seine KI-Technologie schneller zu verbreiten und unabhängiger bei der Informationsbeschaffung zu werden.
Der erste Schachzug ist gemacht. Während Google im historischen Kartellverfahren um seine Marktmacht kämpft, positioniert sich OpenAI bereits strategisch für die möglichen Folgen. Das KI-Unternehmen hinter ChatGPT signalisiert Kaufinteresse am Chrome-Browser – ein Schritt, der die digitale Landschaft grundlegend verändern könnte.
Googles Zwangslage: Warum Chrome auf dem Prüfstand steht
Das US-Justizministerium und mehrere Bundesstaaten zielen mit ihrem Kartellverfahren auf nichts Geringeres als die Zerschlagung von Googles Suchimperium. Die Forderung ist unmissverständlich: Google soll seinen Chrome-Browser verkaufen müssen. Mit über 65 Prozent Marktanteil weltweit ist Chrome nicht nur ein Browser, sondern ein machtvolles Instrument zur Datensammlung und Nutzersteuerung.
Die Kartellwächter argumentieren, dass Google seine dominante Stellung bei der Online-Suche und der damit verbundenen Werbung missbraucht. Chrome fungiert dabei als perfekter Kanal, um Nutzer im Google-Ökosystem zu halten und Suchanfragen direkt in die eigene Suchmaschine zu leiten – ein Kreislauf, der Wettbewerber systematisch ausschließt.
OpenAIs strategisches Kalkül: Mehr als nur ein Browser-Kauf
Für OpenAI wäre die Übernahme von Chrome ein Quantensprung. Der Zugang zu Googles Suchdaten könnte die Entwicklung von ChatGPT erheblich beschleunigen könnte.
Das Problem: Aktuell ist OpenAI bei der Informationsbeschaffung von Microsoft abhängig. ChatGPT nutzt Suchtechnologie von Bing, was die Autonomie des KI-Pioniers einschränkt. Laut internen Einschätzungen würde es noch Jahre dauern, bis ChatGPT mit einer eigenen Suchtechnologie 80 Prozent der Anfragen abdecken könnte.