Life & Style Wie Ariane Ernst mit Handwerk, Haltung und Instagram zur Love-Brand wurde

Wie Ariane Ernst mit Handwerk, Haltung und Instagram zur Love-Brand wurde

Sie ist Designerin, Gründerin und Händlerin der schönen Dinge. Ihr Markenzeichen: die Liebe zu gutem Handwerk, minimalistisches Design – und der feste Glaube, dass man mit Social Media auch ohne riesiges Startkapital eine Love‑Brand aufbauen kann. Im Business‑Punk‑Podcast „How to Marketing“ spricht Host Phillip Böndel mit Ariane Ernst, Schmuckdesignerin, Unternehmerin und CEO von Ariane Ernst Jewelry.

Phillip: Ariane, willkommen im Podcast‑Studio. Bevor wir über deine Brand sprechen – wie wird man überhaupt Schmuckdesignerin?

Ariane: Rückblickend ergibt alles Sinn: Mein Schulpraktikum habe ich in einer Goldschmiede gemacht, das zweite im Marketing. Heute vereint mein Job beides. Mich hat fasziniert, dass ich mit den Händen etwas erschaffen kann, das man wirklich anfassen – und tragen – kann. Nach Stationen in Brüssel, Wien, New York und Stockholm bin ich schließlich in Düsseldorf gelandet und habe 2013 mein Label gegründet.

Phillip: Du hattest nie einen Businessplan, aber immer den Glauben an dich selbst. Gab es Gegenwind?

Ariane: Zum Glück nicht. Meine Mutter hat mich unterstützt, solange kein Stillstand entstand. Mein Lebenslauf ist lückenlos: Abi, Goldschmiede‑Ausbildung in Wien, Designstudium in Düsseldorf, H&M‑Designpraktikum in Stockholm, Master – und direkt die Gründung.

Phillip: New York klingt glamourös, war aber auch Hardcore‑Hustle. Was hast du dort fürs Unternehmertum gelernt?

Ariane: Dass Kreativität ohne Business nichts nützt. In New York habe ich sieben Tage die Woche in einer Schmuckgalerie gearbeitet. Du siehst, wie viel Schmuck Menschen wirklich kaufen, wie wichtig Pricing und Story sind – und dass du für jeden Zentimeter Miete kämpfen musst.

Phillip: Deine ersten Kollektionen hast du komplett selbst finanziert – mit Nebenjobs und Nachtschichten. Wann kam der Punkt, an dem du gemerkt hast: „Okay, das wird größer als eine One‑Woman‑Show“?

Ariane: 2016 war das „Wahnsinns‑Jahr“. Influencer posteten meinen Schmuck gratis, der Onlineshop explodierte. Ich habe buchstäblich Tag und Nacht Pakete gepackt. Da wusste ich: Ich brauche ein Team – und später auch eine GmbH.

Phillip: Du sprichst viel über Packaging. Warum ist die Box für dich fast so wichtig wie der Ring?

Ariane: Verpackung ist Wertschätzung. Unsere Versandboxen sind aus Gemünd‑Papier – dem „Rolls‑Royce“ unter den Papieren. Kund:innen sammeln die Boxen, weil sie so schön sind. Das ist Branding pur: ein Marketinghebel, der jeden Tag wirkt.

Phillip: Social Media war dein Turbo. Wäre Ariane Ernst Jewelry ohne Instagram denkbar?

Ariane: Ehrlich? Nein. Ich hatte kein Messe‑Budget, also habe ich Influencer angeschrieben und Content produziert. Heute macht Social rund 70 Prozent des Umsatzes aus – aber Pop‑ups sind genauso wichtig, weil Menschen den Schmuck erleben wollen.

Phillip: Du bist Designerin, CEO und Mutter. Woher nimmst du neue Ideen?

Ariane: Inspiration ist meine Insel. Gestern war ich auf dem „Salone del Mobile“ in Mailand. Da trifft Möbeldesign auf Fashion und Kunst – genau mein Ding. Ich komme zurück mit 100 Skizzen im Kopf.

Phillip: Handwerk erlebt ein Comeback. Spürst du das auch?

Ariane: Total. Wir fertigen lokal, arbeiten mit Recycling‑Gold und machen Unikate aus eingeschmolzenem Altgold. Je digitaler die Welt, desto kostbarer echtes Handwerk.

Phillip: Stell dir vor, jemand schenkt dir eine Million Euro. Was würdest du damit tun?

Ariane: Den schönsten Store der Welt bauen – ein Erlebnisraum, in dem Packaging, Interior und Schmuck zu einem Gesamtkunstwerk werden. Und natürlich noch mehr Community‑Events, bei denen Menschen die Story hinter jedem Stück fühlen können.

Wer mehr über Arianes Reise, ihr Pop‑up‑Konzept und die Macht von Gemünd‑Papier erfahren will, hört die komplette Folge „How to Marketing“ hier:

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