Blackout-Realität: Warum drei Viertel der Deutschen im Dunkeln tappen würden
Während Südeuropa kürzlich im Dunkeln saß, zeigt eine aktuelle Studie: 73 Prozent der Deutschen haben keine Notfallvorsorge für einen Stromausfall getroffen. Männer sind besser vorbereitet als Frauen – doch das Vertrauen in staatliche Krisenvorsorge bleibt gering.
Der Mega-Blackout, der kürzlich Spanien, Portugal und Teile Frankreichs stundenlang lahmlegte, wirft eine unbequeme Frage auf: Wie gut ist Deutschland auf einen flächendeckenden Stromausfall vorbereitet? Die ernüchternde Antwort liefert eine aktuelle repräsentative Erhebung des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Verivox: Fast drei Viertel der Bevölkerung stünden bei einem Blackout buchstäblich im Dunkeln.
Die deutsche Blackout-Lücke
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 73 Prozent der Deutschen haben keinerlei Vorkehrungen für den Fall eines plötzlichen Stromausfalls getroffen. Nur jeder Vierte (27 Prozent) hat konkrete Vorbereitungen eingeleitet. Besonders auffällig: Männer zeigen sich mit 32 Prozent deutlich häufiger vorbereitet als Frauen, von denen nur 22 Prozent Notfallmaßnahmen ergriffen haben.
Diese Sorglosigkeit steht in bemerkenswertem Kontrast zum Vertrauen in staatliche Strukturen. Während 69 Prozent der Befragten die Stromversorgung in Deutschland grundsätzlich für sicher halten, glauben gleichzeitig 47 Prozent, dass die Behörden für einen Krisenfall nicht gut gerüstet sind. Nur 22 Prozent attestieren dem Staat eine adäquate Krisenvorsorge – ein alarmierendes Missverhältnis zwischen empfundener Sicherheit und tatsächlicher Vorbereitung.
Kerzen statt Kraftwerke
Wer vorsorgt, setzt auf Basics: 71 Prozent der vorbereiteten Personen haben Kerzen und Taschenlampen gehamstert. Nahrungsvorräte (65 Prozent) und Bargeldreserven (57 Prozent) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Die tiefergehende technische Vorsorge bleibt jedoch Mangelware: Lediglich 21 Prozent verfügen über ein Notstromaggregat. Interessanterweise haben 13 Prozent in Selbstverteidigungsmaßnahmen investiert – ein Hinweis darauf, dass manche Bürger mit sozialen Unruhen im Krisenfall rechnen.
Diese Vorbereitungsmaßnahmen decken sich nur teilweise mit den Empfehlungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Behörde rät zu einem umfassenderen Ansatz: Wasser- und Lebensmittelvorräte für zehn Tage, Beleuchtungsalternativen, aufgeladene Powerbanks, Bargeldreserven, eine Notfallapotheke und ein batteriebetriebenes Radio sollten zur Grundausstattung gehören.