Work & Winning Ende einer Ära: Warren Buffett gibt das Ruder ab – das Orakel von Omaha zieht sich zurück

Ende einer Ära: Warren Buffett gibt das Ruder ab – das Orakel von Omaha zieht sich zurück

Klare Worte zur aktuellen Handelspolitik

Auch in seiner möglicherweise letzten großen Aktionärsversammlung scheute Buffett keine klaren Worte zur aktuellen US-Politik. Ohne Trump namentlich zu nennen, kritisierte er dessen Zollpolitik scharf: „Es ist ein großer Fehler, wenn einen 7,5 Milliarden Menschen nicht besonders mögen und man selbst 300 Millionen hat, die sich damit brüsten, wie gut es ihnen geht.“

Handel sollte keine Waffe sein, betonte der Investor. Wenn andere Länder durch Handel mit den USA reicher würden, geschehe dies nicht auf Kosten Amerikas, sondern mache auch die USA wohlhabender. Eine bemerkenswerte Position in Zeiten zunehmender protektionistischer Tendenzen.

Die Nachfolge ist geregelt

Mit Greg Abel übernimmt ein Vertrauter das Ruder. Der 62-jährige Kanadier ist seit 1999 im Unternehmen und verantwortet seit 2018 alle Nicht-Versicherungsgeschäfte. Er versicherte bereits, an Buffetts Investmentansatz festhalten zu wollen.

Die Herausforderungen für Abel sind gewaltig. Nicht nur muss er in die übergroßen Fußstapfen einer Legende treten – er übernimmt auch ein Unternehmen mit Geldreserven von fast 350 Milliarden Dollar. Eine Summe, die nach gewinnbringenden Investitionen verlangt, während Buffett selbst in den letzten Jahren wiederholt beklagte, keine passenden Übernahmeziele zu finden.

Mit Buffetts Rückzug endet eine Ära, die den modernen Kapitalismus mitgeprägt hat. Sein Vermächtnis geht jedoch weit über beeindruckende Renditen hinaus. Er verkörpert einen Investmentansatz, der auf langfristiges Denken, fundamentale Unternehmenswerte und ethische Grundsätze setzt – Prinzipien, die in einer Zeit kurzfristiger Gewinnmaximierung zunehmend unter Druck geraten.

Die Frage, ob Abel den einzigartigen Erfolg seines Mentors fortsetzen kann, wird die Finanzwelt in den kommenden Jahren beschäftigen. Doch unabhängig davon hat Buffett bewiesen, dass nachhaltiger Erfolg an den Märkten möglich ist – wenn man die Geduld und den Mut hat, gegen den Strom zu schwimmen. Während Berkshire Hathaway ein neues Kapitel aufschlägt, bleibt Buffetts Philosophie ein Leuchtturm für Investoren weltweit.

Quellen: tagesschau.de, heise.de, welt.de

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