Tech & Trends Machtkampf bei Tesla: Muss Musk seinen CEO-Posten räumen?

Machtkampf bei Tesla: Muss Musk seinen CEO-Posten räumen?

Tesla dementiert Berichte über die Suche nach einem Musk-Nachfolger. Doch nach massiven Gewinneinbrüchen und sinkender Nachfrage wächst der Druck auf den umstrittenen CEO, der zwischen Elektroauto-Imperium und Trump-Beratung jongliert.

Die Gerüchteküche brodelt: Steht Elon Musk vor dem Aus als Tesla-CEO? Das Wall Street Journal berichtete, der Verwaltungsrat habe bereits Headhunter kontaktiert, um einen Nachfolger für den umstrittenen Unternehmenslenker zu finden. Tesla reagierte prompt mit einem Dementi. Die Meldung sei „absolut falsch“, ließ Verwaltungsratschefin Robyn Denholm über Musks Plattform X verlauten. Der Multimilliardär selbst bezeichnete den Bericht als „absichtliche Falschmeldung“. Doch die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Tesla steckt in der Krise – und Musks Doppelrolle als CEO und Trump-Berater wird zunehmend zum Problem.

Die Tesla-Krise in Zahlen

Die Zahlen sind alarmierend. Im ersten Quartal 2025 brach der Gewinn um dramatische 71 Prozent ein. Der Aktienkurs befindet sich seit Monaten auf Talfahrt. Branchenanalyst Dan Ives von Wedbush schätzt, dass Musks politische Aktivitäten die Tesla-Nachfrage dauerhaft um 15 bis 20 Prozent gedrückt haben könnten. Besonders in Europa verzeichnet der Elektroautopionier massive Umsatzeinbußen. Die alternde Produktpalette und wachsende Konkurrenz aus China tun ihr Übriges.

Der Trump-Faktor

Seit Monaten verbringt Musk mehr Zeit in Washington als am Tesla-Hauptsitz. Als Leiter der umstrittenen Behörde für Regierungseffizienz (DOGE) setzt er im Auftrag von US-Präsident Donald Trump den Rotstift an. Die Entlassungswelle unter Bundesbediensteten sorgte für Schlagzeilen – und schadete dem Image von Tesla. Boykottaufrufe in Europa und den USA waren die Folge, vereinzelt wurden sogar Tesla-Verkaufsräume angegriffen.

Trump selbst scheint die Situation zu erkennen. Bei einer Kabinettssitzung sagte er an Musk gerichtet: „Du weißt, dass du so lange bleiben kannst, wie du willst.“ Gleichzeitig räumte er ein, dass der Tesla-Chef vermutlich „wieder zurück nach Hause zu seinen Autos“ wolle. Eine bemerkenswerte Aussage, die Musks Prioritätenkonflikt offenlegt.

Musks halbherzige Rückkehr

Vergangene Woche kündigte Musk an, sich ab Mai „deutlich mehr Zeit“ für Tesla zu nehmen. Eine Reaktion auf den wachsenden Druck? Laut Wall Street Journal soll es ein Treffen gegeben haben, bei dem Verwaltungsratsmitglieder ihn drängten, wieder mehr Zeit bei Tesla zu verbringen. Dieser Forderung habe Musk nicht widersprochen.

Allerdings bleibt seine Zusage vage. Er werde weiterhin „ein bis zwei Tage pro Woche mit Regierungsaufgaben verbringen – wenn Trump das so wolle.“ Eine klare Prioritätensetzung sieht anders aus. Zumal Musk neben Tesla und seinen politischen Aktivitäten auch noch SpaceX, xAI und zahlreiche andere Unternehmen führt.

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