Business & Beyond Merz und Trump: Erste Annäherung im Zoll-Ärger

Merz und Trump: Erste Annäherung im Zoll-Ärger

Nach seiner Vereidigung sucht Kanzler Merz den direkten Draht zu Donald Trump. Im ersten Telefonat vereinbaren beide eine Friedensinitiative für die Ukraine und wollen Handelsstreitigkeiten beilegen. Die transatlantische Beziehung steht vor einem Neuanfang.

Die diplomatische Offensive des frischgebackenen Bundeskanzlers Friedrich Merz nimmt Fahrt auf. Nur 48 Stunden nach seiner Vereidigung griff der CDU-Mann zum Hörer und führte sein erstes Gespräch mit US-Präsident Donald Trump. Ein Telefonat mit hoher Symbolkraft, das die Weichen für die künftigen deutsch-amerikanischen Beziehungen stellen könnte.

Handelsfrieden und Ukraine-Initiative

Die beiden Regierungschefs, die sich bislang nicht persönlich begegnet waren, fanden offenbar schnell einen gemeinsamen Nenner. Laut Regierungssprecher Stefan Kornelius vereinbarten sie, die bestehenden „Handelsstreitigkeiten rasch beilegen“ zu wollen. Ein bemerkenswerter Schritt, nachdem Trumps Zollpolitik zuletzt für erhebliche Spannungen zwischen Washington und Berlin gesorgt hatte.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die Übereinkunft zu einer „engen Zusammenarbeit mit dem Ziel einer Beendigung des Krieges in der Ukraine“. Merz teile die Position des US-Präsidenten, dass der Konflikt schnell beendet werden müsse. Dabei setze der Kanzler darauf, dass „Russland einem Waffenstillstand zustimmen müsse, um Raum für Verhandlungen zu schaffen“, erklärte der Regierungssprecher.

Trump habe im Gegenzug zugesagt, die deutschen Bemühungen „nachdrücklich“ zu unterstützen. Gemeinsam mit Frankreich, Großbritannien, Polen und weiteren europäischen Partnern solle ein dauerhafter Frieden angestrebt werden. Die Vereinbarung zu wechselseitigen Besuchen unterstreicht die Bedeutung, die beide Seiten der Beziehung beimessen.

Versöhnungssignale aus Washington

Das Telefonat fand in einer Phase statt, in der die transatlantischen Beziehungen auf dem Prüfstand stehen. Neben den Handelskonflikten sorgte vor allem Trumps Ukraine-Politik für Verunsicherung in Europa. Doch es gibt Anzeichen für eine Entspannung: US-Vizepräsident JD Vance, der Merz bereits zur Kanzlerwahl gratuliert hatte, fand am Donnerstag überraschend versöhnliche Worte.

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