Productivity & New Work Neue Berechnungen zeigen: Zeitreisen sind möglich – die Vergangenheit ändern nicht

Neue Berechnungen zeigen: Zeitreisen sind möglich – die Vergangenheit ändern nicht

Wer hat nicht schon mal davon geträumt, in die Vergangenheit zu reisen? Um eigene Fehler im Nachhinein zu begradigen, Krisen wie die Corona-Pandemie direkt im Keim zu ersticken oder einfach so, weil man es eben kann?

Forscher*innen der Universität Queensland haben nun bestätigt, dass Zeitreisen theoretisch auf Grundlage der physikalischen Gesetze möglich wären. Allerdings können Zeitreisende laut der mathematischen Modellierung nicht die Vergangenheit und damit auch nicht Gegenwart oder Zukunft verändern.

Damit gäbe es auch keinerlei Zeit-Paradoxon, das es zu bewältigen gilt.

Beispielsweise die Frage des Großvater-Paradoxons beschäftigte in der Vergangenheit bereits eine Vielzahl an Forscher*innen. Reist man in die Vergangenheit, um – aus welchen Gründen auch immer – seinen eigenen Opa umzubringen, als der noch ein Kind ist, wird man mit diesem Paradoxon konfrontiert. Der Großvater würde dann nie Kinder bekommen, man selbst auch nie geboren werden und hätte nie in die Vergangenheit reisen können.

Ganz schön verwirrend. Doch die Studie sorgt für Aufklärung.

Geschlossene zeitartige Kurven

Um vereinfacht zu erklären, warum das Paradoxon in der Praxis keine Rollen spielen würde, nutzen der Student Germain Tobar und sein Betreuer Dr. Fabio Costa das Modell eines runden Billardtisches. Dieser Tisch steht für die geschlossene zeitartige Kurve.

Dazu ein kleiner Exkurs: In einem dreidimensionalen Raum lässt sich eine geschlossene Kurve einfach verstehen. Wer morgens zur Arbeit geht und abends wieder nachhause kommt, ist einer geschlossenen Kurve gefolgt. Man befindet sich zum Schluss an seinem ursprünglichen Ausgangspunkt.

In einem vierdimensionalen Raum, mit der Dimension der Zeit, kommt dann die geschlossene zeitartige Kurve ins Spiel. Wer der geschlossenen zeitartigen Kurve folgt, wird am Ende nicht nur an den Ausgangsort sondern auch zur exakt gleichen Zeit zurückkehren.

Man kann sich diese Zeitschleife ein bisschen wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“ vorstellen. Auf der Zeitreise findet man sich ständig in bereist erlebten Situationen wieder.

Das Billardtisch-Modell

Zurück zum Modell: Die Billardkugeln auf dem runden Billardtisch stellen den Auslöser eines bestimmten Geschehnisses, deren Folgen und die Umwelt dar. Wenn nun eine Billardkugel angestoßen wird, stößt diese gegen die anderen Kugeln auf dem Tisch und verursacht ein bestimmtes Muster.

Selbst wenn dabei die Laufrichtung der Kugel von außen, also von einer zeitreisenden Person gestört wird, nimmt die Kugel durch den Widerstand der anderen Kugeln schlussendlich die gleiche Position ein, als wenn sie niemals von außen gestört wurde.

Genauso soll es laut den Forscher*innen der Queensland Universität bei Zeitreisen auch aussehen.

Dr. Fabio Costa und Germain Tobar / Credits: The University of Queensland

Wer beispielsweise versucht, das Corona-Virus zu stoppen, indem man Patient Null isoliert oder vor der Ansteckung schützt, würde in der Folge entweder sich selbst infizieren oder eine beliebige andere Person würde zu Patient Null werden. Die Krise ließe sich also nicht verhindern.

Auch das Großvater-Paradoxon soll sich so klären lassen: Wahrscheinlich würden alle Mordversuche am eigenen Großvater scheitern. Zumindest bis die Großmutter schwanger wäre.

Denn auch wenn es für uns teilweise nur nach einem kleinen Zufall aussieht, der die Welt oder unser Leben verändert, sind die meisten Geschehnisse ein Resultat aus vielen verschiedenen Umständen. Mit einem Sportalmanach in die Vergangenheit reisen, auf richtige Sportergebnisse wetten und reich werden? Könnt ihr also vergessen.

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