Life & Style #fürmehrrealität: Retuschierte Fotos müssen jetzt gekennzeichnet werden

#fürmehrrealität: Retuschierte Fotos müssen jetzt gekennzeichnet werden

Dass Instagram nicht immer das echte Leben und stattdessen nur perfekte Ausschnitte daraus zeigt, sollte längst klar sein. Nicht immer ist der Himmel so strahlend blau, der Bauch so flach und das Lachen echt. Vieles ist gestellt und inszeniert.

Diejenigen, die die App seit Anfang an oder zumindest vielen Jahren nutzen, wissen, dass da einiges an vermeintlicher Perfektion dazugekommen ist. Während man zu Beginn einfach random Fotos oder Spiegelselfies hochgeladen und höchstens mit einem Vintage-Filter „verschönert“ hat, kamen immer mehr Features dazu. Und zwar nicht nur auf Instagram, sondern vor allem durch andere Apps.

Man konnte unschuldige, weiße Rahmen hinzufügen, die dem Feed eine minimalistische Optik verleihen. Es wurde normal, dass die Helligkeit sowie der Kontrast verbessert und der ideale Bildausschnitt gewählt wurde.

Weiter ging es dann mit Apps wie Facetune oder dem Bearbeiten von Fotos auf Photoshop. Man konnte den eigenen Augen kaum noch trauen, schließlich war da nichts Zufälliges mehr zu sehen. Die Accounts wurden professioneller und dadurch auch „perfekt“.

Spiegelselfies waren nicht mehr genug, es wurden und werden richtige Shootings geplant.

Und so nahm es seinen Lauf, dass das Retuschieren die Realität ablöste. Und zwar so sehr, dass es zuweilen schwer sein kann, all die Details zu erkennen, die bearbeitet wurden. Denn mal ist es offensichtlich oder schiefgegangen, viel zu oft sind wir diese Social Media-Optik aber schon so sehr gewohnt, dass es „normal“ wirkt.

Zarte Gesichtszüge, größere Augen und keine Poren? Auf Social Media leider normal

Aus diesem Grund gibt es in Norwegen jetzt ein neues Gesetz, das veranlasst, dass retuschierte Werbefotos nun entsprechend gekennzeichnet werden müssen. Das gilt nicht nur für Influencer:innen, sondern auch für Werbefotos aller Art. Denn auch in der Werbung wird uns allerlei „Perfektion“ vorgegaukelt.

Dieses Gesetz ist immerhin ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ab Juli 2022 soll es in Kraft treten.

Und auch Pinterest will eine Veränderung anstoßen. So geht aus einer Pressemitteilung hervor, dass ab Juli 2021 „alle Anzeigen mit Inhalten zum Thema Gewichtsverlust“ verboten werden sollen. Weiter heißt es: „Das macht Pinterest zur ersten großen Plattform, die sämtliche Anzeigen zum Thema Gewichtsverlust verbietet.“

Neben diesen Maßnahmen gibt es aber auch Influencer:innen, die die Fakewelt von innen heraus verändern wollen. Sie plädieren mit #fürmehrrealität auf Instagram eben dafür, nicht mehr nur zu performen und zu posen, sondern „echt“ zu sein.

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