Leadership & Karriere Jobplattformen für Flüchtende: So können Unternehmen helfen

Jobplattformen für Flüchtende: So können Unternehmen helfen

Auf Grund des Krieges in der Ukraine sollen laut UN-Flüchtlingswerk bereits 1,5 Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflohen sein. Darüber hinaus rechnet das Werk insgesamt mit über vier Millionen Menschen. Und auch wenn viele von ihnen Kinder sind, der Rest der Flüchtenden benötigt dringend einen Job, nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch für eine schnellere und bessere Integration.

Weil die Jobsuche über die üblichen Portale allerdings schwer fällt, gibt es neue Jobplattformen, die sich auf die Vermittlung von Jobs ans Geflüchtete fokussieren. Die Seite UATalents wurde beispielsweise von Menschen mit eigener Familie in der Ukraine gegründet. Unterstützt wird UATalents unter anderem von StepStone, AxelSpringer und Meta. Viele Jobs auf der Plattform sind auch aus der Technik-Branche.

Eine weitere Plattform, die Geflüchtete bei der Jobsuche unterstützen möchte, ist JobAidUkraine. Gegründet wurde der gemeinnützige Verein von Marcus Diekmann. Gemeinsam mit einem befreundeten Unternehmer baute Diekmann die Webseite innerhalb von 4 Tagen auf. Kurz nachdem er selbst Geflüchteten eine Unterkunft anbot und sich der Problematik der fehlenden Jobs bewusst wurde.

Mit Hilfe von Shopware schaltet der Verein nun Ads in Polen und der Ukraine, um die Menschen auf das Angebot aufmerksam zu machen. Es werden dabei sowohl bei UATalents als auch JobAidUkraine nicht nur Kräfte vor Ort vermittelt, sondern auch Freelancer, die derzeit nicht aus dem Land ausreisen können und eine Remote-Arbeit suchen.

Pflege, IT und Handel sind beliebte Branchen

Auch Diekmann ist sich sicher: „Integration gelingt nur mit dem passenden Job“. Die Betonung liegt hierbei für Diekmann auf passend, denn wer als ausgebildete:r ITler:in nach Deutschland kommt, sollte auch hier einen Job passend zur Ausbildung finden, der Bedarf ist schließlich da.

Bereits über 2.000 Jobs wurden von Unternehmen auf der Seite eingestellt. Mehrere Hundert Bewerbungen sollen bereits eingegangen sein und die ersten Jobs bereits vermittelt. Dabei rechnet Diekmann erst in den nächsten Tagen und Wochen mit einer erhöhten Nachfrage, denn erst einmal müssen sich die Geflüchtete selbstverständlich um Wichtigeres kümmern.

Die Philosophie von JobAidUkraine geht laut eigener Aussage auch über die akute Notsituation hinaus. Denn Diekmann ist überzeugt, dass in Zukunft noch deutlich mehr Menschen zuwandern, sei es auf Grund von Naturkatastrophen oder dem Klimawandel. Auch dann soll JobAid eine Anlaufstelle für geflüchtete Jobsuchende sein, unabhängig aus welchem Land sie kommen.

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