Innovation & Future Internetsuche der Zukunft? Google wegen ChatGPT-KI im Alarmmodus

Internetsuche der Zukunft? Google wegen ChatGPT-KI im Alarmmodus

Im Internet gibt es seeeehr viele Informationen. Wie man findet, was man sucht (ohne auf Fakes reinzufallen), das ist die wichtigste Frage. Orientierung im Datenwirrwarr.

Google ist dabei so etwas wie der Standardweg, um sich in der Informationsflut zurechtzufinden. Das hat sich seit vielen Jahren nicht geändert. Alternativen wie Duck Duck Go oder Ecosia und Yahoo bedienen eher Nischen. Die KI namens ChatGPT hat bei Google jetzt aber einen internen „Code Red“ ausgelöst.

Darüber berichtet die NYT unter Berufung auf interne Quellen bei Google. Offenbar befürchtet das Management, der Erfolg des Chatprogramms könnte dem Kernbusiness gefährlich werden: Suchergebnisse, die mit Anzeigen garniert sind.

Was bedeutet der Alarm bei Google?

Mehrere Teams sollen dem Bericht zufolge nun verstärkt an KI-Themen arbeiten. Google hat zwar selbst zahlreiche Projekte mit Künstlicher Intelligenz vorangetrieben, sie sind aber nicht genutzt worden, um die bekannte Suchmaske erkenntlich zu überarbeiten.

ChatGPT wird von Open AI entwickelt. Ergebnisse von Google-Projekten zu KI sind dabei Teil der ChatGPT-Grundlagen. Die Google-eigene Chat-KI namens Lamda machte vor einigen Wochen Schlagzeilen, weil ein Mitarbeiter in ihr ein Bewusstsein vermutete. Auch wenn das wohl haltlos ist (hier mehr dazu im Interview mit einer Expertin), hat es das Projekt in schlechtes Licht gerückt.

Warum die Aufregung?

Google verdient Geld vor allem mit Werbung in den Suchergebnissen. Wenn die sich radikal verändern, zum Beispiel eher wie ein Chat aussehen, dann ist dieses Modell gefährdet.

Grundsätzlich wird sich Google entscheiden müssen, ob eine radikalere Anpassung des typischen Weges ins Internet nötig ist. Dabei sind KIs nicht die einzige Challenge: Auch Tiktok hat für Jüngere oft den Charakter eines alternativen Google.

Denn dort gibt es Informationen in kurzen und unterhaltsamen Videos. Das macht sie leichter konsumierbar als die etwas trockenen Google-Ergebnisse.

Und die Moral?

Eines der zentralen Probleme lösen weder KI, Tiktok noch Google nachhaltig: Wie geht man mit schlechten Daten um? Für alle Modelle gilt erstmal: Infos sind Infos und können gefunden werden, auch wenn sie falsch sind. Nicht nur Fakes werden so verbreitet, auch Rassismus, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung.

Außerdem ist die Frage der Urheberschaft strittig: Denn Modelle wie ChatGPT werden mit ganz vielen Texten trainiert, die im Internet verfügbar sind (dieser hier könnte theoretisch auch dazu dienen). Haben die Schreibenden deshalb nicht Anspruch auf eine Art Lohn? Schreibt die KI ab?

Bei Programmen, die Bilder statt Texten erstellen, ist die Frage mindestens genauso wichtig. Zahlreiche Illustrator:innen sind entsetzt, dass man eine KI ihren Stil kopieren lassen kann (mit ein paar sehr weirden Ergebnissen).

Der Chef der Bild-KI Midjourney sagte nun in einem Interview mit Forbes, dass es in Zukunft die Möglichkeit geben solle, dass Künstler:innen sich weigern können, ihre Bilder für das Trainieren der Modelle nutzen zu lassen.

Ob man die Kreativen um Erlaubnis gebeten hat? Darauf antwortet David Holz mit Nein. Es gebe keinen Weg, bei Millionen von Trainigs-Bildern die Urheber:innen zu ermitteln.

Auf Twitter zeigen sich Kreative empört über diese Antwort und weisen darauf hin, dass etwa NFTs ein Weg sein könnten, das Problem anzugehen. In Zukunft allerdings werde man ohnehin nicht mehr so viele Daten zum Trainieren brauchen, sagt Holz weiter.

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