Productivity & New Work Digital Detox: Wie man sich von der ständigen Erreichbarkeit befreit

Digital Detox: Wie man sich von der ständigen Erreichbarkeit befreit

Digitale Medien sind eine Bereicherung für unser Leben – doch sie können auch Stress verursachen und uns von wichtigen Dingen ablenken. Der Trend des Digital Detox zielt deshalb darauf ab, sich eine Auszeit von dem Smartphone und der verlockenden Social Media-Welt zu schaffen und so hoffentlich ein wenig zufriedener zu werden.

Fast die Hälfte unserer Lebenszeit verbringen wir online

Ständig greifen wir zum Smartphone oder werfen einen Blick auf den Computerbildschirm – für die meisten von uns ist das mittlerweile Alltag geworden. Laut einer aktuellen Studie der Postbank sind es mittlerweile schon durchschnittlich 71 Stunden pro Woche, in denen wir Deutschen online sind. Das sind 21 Stunden mehr als noch vor fünf Jahren.

Aber das ist ja eigentlich kein Wunder, denn das Smartphone erweist sich als äußerst vielseitig: Es fungiert als Wecker, Kalender mit Erinnerungsfunktion, Navigationsgerät, Nachschlagewerk oder sogar als Übersetzungshilfe. Und dann gibt es natürlich die wunderbaren Unterhaltungsmöglichkeiten: Social Media, Musik, Spiele oder Videos. Da scheint es recht offensichtlich, wieso wir immer wieder zum Handy greifen.

Das Smartphone ist ein Stressfaktor

Doch obwohl Smartphones so stark in unseren Alltag eingebunden sind, werden sie oft als lästig und stressig empfunden, weil sie unter anderem Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen verursachen können. Viele kennen bestimmt den Druck, sofort auf eingehende Nachrichten reagieren zu wollen, und selbst tiefe Konzentrationsphasen werden ständig von Push-Benachrichtigungen unterbrochen. Die endlose Flut an Nachrichten kann wirklich anstrengend sein.

Unser Gehirn braucht aber eigentlich Pausen, um Informationen zu verarbeiten, Gelerntes zu festigen, neue Verknüpfungen zu schaffen und Unwichtiges loszuwerden. Wenn das Smartphone uns ständig stört und mit neuen Reizen überflutet, bekommt das Gehirn keine Gelegenheit zur Regeneration.

Unsere Konzentrationsfähigkeit leidet unter dem Handy

Und das führt dazu, dass wir uns schlechter konzentrieren können. Dieser Effekt tritt sogar dann ein, wenn das Smartphone überhaupt nicht angeschaltet ist, das ermittelte eine Studie. Prof. Dr. Sven Lindberg, Leiter der Klinischen Entwicklungspsychologie an der Universität Paderborn, sagt dazu: „Die bloße Anwesenheit des Smartphones wirkt sich ungünstig auf die Produktivität aus, dabei muss es nicht mal zu einer Interaktion mit dem Gerät kommen. Die Tatsache, dass das Handy in Sichtweite ist – selbst wenn es ausgeschaltet ist – beeinflusst die kognitive Leistung. Nutzer*innen arbeiten langsamer und unkonzentrierter.“ Das Handy also einfach umzudrehen oder auszuschalten, trägt nicht dazu bei, unser Konzentrationsniveau wieder anzuheben.

Es stellt sich da natürlich die Frage, wann und ob man überhaupt noch auf sein Handy verzichten kann. Um dem ständigen „always on“ entgegenzuwirken, sind kurze Auszeiten oder digitales Entgiften, bekannt als Digital Detox, beliebt. 

Wann ist es Zeit für einen Digital Detox?

Hier sind einige Anzeichen dafür, dass es vielleicht Zeit für eine digitale Auszeit ist:

  • Man empfindet das Gefühl von Angst oder Stress, wenn man das Handy nicht findet.
  • Man fühlt einen Drang, alle paar Minuten auf das Handy schauen zu müssen.
  • Nach dem Verbringen von Zeit in den sozialen Medien treten Gefühle von Depression, Angst, Wut oder Resignation auf.
  • Man macht sich Sorgen über die Anzahl der Likes oder Kommentare auf eigenen Beiträgen.
  • Die Angst, etwas zu verpassen, ist stark, wenn das Gerät nicht ständig überprüft wird.
  • Es fällt schwer, sich auf etwas zu konzentrieren, ohne aufs Handy zu schauen.
  • Man hat Schlafstörungen oder das Gefühl von Unsicherheit.

Wenn man sich also bei einer oder mehreren der genannten Punkte wieder findet, dann heißt es jetzt vielleicht mal: Smartphone ausschalten, in ein anderes Zimmer legen und einfach mal durchatmen.

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