Leadership & Karriere Der heimtückische Störenfried – 3 Tipps für Führungskräfte, um Mikroaggressionen im Team zu verhindern

Der heimtückische Störenfried – 3 Tipps für Führungskräfte, um Mikroaggressionen im Team zu verhindern

Ein einziger Kieselstein ist in der Lage, eine Lawine auszulösen. Kann also auch ein unschuldig wirkender Kommentar die Kraft besitzen, den Funken zu einem toxischen Arbeitsumfeld zu entfachen? Mikroaggressionen nennt man die kleinen Kommentare im Arbeitsalltag, die Stück für Stück die Unternehmenskultur angreifen können.

Was sind Mikroaggressionen?

Mikroaggressionen können mit kleinen Nadelstichen verglichen werden. Es sind kleine, oft subtile Bemerkungen oder Verhaltensweisen, die eine abwertende oder diskriminierende Wirkung auf andere Menschen haben können.

Häufig treten diese unbeabsichtigt und unauffällig auf. Trotzdem können sie tief sitzen. Nehmen wir zum Beispiel Christian, der den Namen seiner Arbeitskollegin Nasrin stets falsch ausspricht. Es scheint sich um eine Kleinigkeit zu handeln, doch es könnte sich in diesem Fall um eine Mikroaggression handeln, durch welche sich Nasrin nicht respektiert und ausgeschlossen fühlt.

Das ist nur eine von vielen Situationen, in denen Mikroaggressionen subtil die Arbeitsumgebung beeinflussen. Sie spiegeln tiefsitzende Stereotypen wider und können ernsthafte Auswirkungen auf das Arbeitsklima haben sowie Bemühungen zur Förderung von Vielfalt und Inklusion zunichtemachen. Der Umgang mit Mikroaggressionen ist daher nicht nur eine Frage der Ethik, sondern auch eine strategische Notwendigkeit für Unternehmen, die ihre Leistungsfähigkeit und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden steigern möchten.

Die Vielfalt von Mikroaggressionen

Mikroaggressionen können sich in verschiedenen Formen wie beiläufigem Rassismus, Sexismus oder anderen Formen von Vorurteilen zeigen. Das ständige Falschaussprechen des Namens einer Kollegin oder eines Kollegen ist nur ein Beispiel für eine Mikroaggression, die auf subtile Weise Respektlosigkeit und Ausgrenzung vermittelt.

Natürlich können Mikroaggressionen viele Gesichter haben und sich auf verschiedene Aspekte wie ethnische Herkunft, Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, Religion, Behinderung und mehr beziehen. Einige der häufigsten Mikroaggressionen am Arbeitsplatz sind die folgenden:

  • Rassische/ ethnische Mikroaggressionen: Hierzu gehören Handlungen wie das ständige Falschaussprechen von Namen, Annahmen über einer Person aufgrund ihres Aussehens oder unsensible Bemerkungen über ethnische Zugehörigkeiten.
  • Geschlechtsspezifische Mikroaggressionen: Das äußert sich zum Beispiel durch das häufige Unterbrechen anderer Menschen in Meetings oder das Treffen von Annahmen über die Fähigkeiten einer Person basierend auf dem Geschlecht.
  • Altersbedingte Mikroaggressionen: Witze über das Alter einer Person, Annahmen über ihre technischen Fähigkeiten oder die Ausgrenzung von sozialen Veranstaltungen aufgrund des Alters.
  • Behinderungsbedingte Mikroaggressionen: Herabwürdigung von Menschen mit Behinderungen, Annahmen über ihre Fähigkeiten oder Ausschlüsse von bestimmten Aktivitäten.
  • Religiöse Mikroaggressionen: Annahmen über den Glauben einer Person, respektlose Sprache oder die Ansetzung von wichtigen Meetings an religiösen Feiertagen.

Die Auswirkungen dieser scheinbar kleinen Vorfälle können sich im Laufe der Zeit auf betroffene Personen erheblich auswirken und die psychische Gesundheit, die Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowie die allgemeine Produktivität beeinträchtigen. Sie fördern ein Arbeitsumfeld, das als unangenehm und feindselig empfunden wird, was zu höheren Fehlzeiten, geringerem Engagement und sogar zu einer erhöhten Fluktuation führen könnte.

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