Finance & Freedom Diese Krankheiten ermöglichen früheren Renteneintritt

Diese Krankheiten ermöglichen früheren Renteneintritt

Chronisch krank und früher in Rente? Dank spezieller Regelungen ist das möglich. Wie Schwerbehinderung und Beitragsjahre den Renteneintritt beeinflussen.

Der Weg in den Ruhestand ist für viele ein langer und steiniger. Doch was, wenn eine chronische Erkrankung das Arbeitsleben erschwert? Für viele Menschen in Deutschland stellt sich die Frage, ob und wie sie aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen früher in Rente gehen können. Die gute Nachricht: Es gibt Möglichkeiten, die es erlauben, den Ruhestand früher zu genießen – ohne dabei auf finanzielle Einbußen zu stoßen.

Chronische Erkrankungen: Ein weit verbreitetes Phänomen

Laut dem Sozialverband VdK leidet über ein Drittel der Deutschen an einer chronischen Krankheit. Doch was genau bedeutet das? Der Gemeinsame Bundesausschuss definiert eine chronische Erkrankung als eine, die mindestens ein Jahr lang besteht und regelmäßige ärztliche Behandlungen erfordert. Die Liste der Krankheiten ist lang: Von Asthma, Migräne und Diabetes über Rheuma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu schwerwiegenden Leiden wie Krebs und Multiple Sklerose. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen gehören dazu.

Schwerbehindertenausweis: Der Schlüssel zur früheren Rente

Wer an einer chronischen Erkrankung leidet, kann unter bestimmten Voraussetzungen einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Doch Vorsicht: Nicht jede chronische Erkrankung führt automatisch zu einer Schwerbehinderung. Entscheidend ist der Grad der Behinderung (GdB), der von einem Arzt festgestellt wird. Ab einem GdB von 50 gilt man als schwerbehindert. Dies öffnet die Tür zu zahlreichen Vergünstigungen und, noch wichtiger, zur Möglichkeit, früher in Rente zu gehen.

Früher in Rente: Wie funktioniert das?

Für schwerbehinderte Menschen gibt es besondere Regelungen, die einen früheren Renteneintritt ermöglichen. Wer 35 Beitragsjahre auf dem Konto hat, kann zwei Jahre früher in den Ruhestand wechseln – und das ohne Abschläge. Doch Vorsicht: Wer sich für einen noch früheren Renteneintritt entscheidet, muss mit finanziellen Einbußen rechnen. Pro Monat, den man früher in Rente geht, werden 0,3 Prozent der Rente abgezogen. Maximal können das 10,8 Prozent sein.

Die Rolle der Erwerbsminderungsrente

Manchmal ist die Arbeitsfähigkeit durch eine Erkrankung so stark eingeschränkt, dass ein reguläres Arbeiten nicht mehr möglich ist. In solchen Fällen kann die Erwerbsminderungsrente eine Lösung sein. Diese Rente sichert Menschen ab, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten können.

Finanzielle Überlegungen: Reicht die Rente?

Der Ruhestand soll die goldene Zeit des Lebens sein. Doch reicht das Geld auch wirklich? Viele Menschen in Deutschland erhalten nicht die erhofften 2000 Euro Rente, selbst nach 40 Beitragsjahren. Hier könnten alternative Ansätze wie die Bürgerrente helfen. Auch wenn die Renten regelmäßig steigen, wie zuletzt 2023 und 2024, bleibt die Frage bestehen, ob das ausreicht. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Zuschüsse und einen Härtefallfonds, die Rentner unterstützen können. Und wer im Alter noch fit ist, kann sich mit einem Nebenjob einen monatlichen Zuschlag von 100 Euro sichern.

Renten-Irrtümer: Was viele nicht wissen

Ein weit verbreiteter Irrtum: Die Rente kommt automatisch aufs Konto. Leider ist dem nicht so. Ein Antrag ist nötig, und dafür braucht es die Rentenversicherungsnummer. Auch Rentner müssen eine Steuererklärung abgeben, sonst drohen Strafen. Bis zu welcher Rentenhöhe keine Steuern anfallen, kann individuell berechnet werden.

Der Weg in die Rente kann kompliziert sein, besonders mit gesundheitlichen Einschränkungen. Doch mit der richtigen Vorbereitung und den nötigen Informationen kann der Übergang in den Ruhestand erleichtert werden. Chronische Erkrankungen müssen kein Hindernis für einen vorzeitigen Renteneintritt sein – im Gegenteil, sie können den Weg dahin ebnen.

Business Punk Check

Die Frührente bei chronischer Erkrankung ist kein Geschenk des Staates, sondern ein hart erkämpftes Recht. Die Realität: Wer heute 40 Jahre einzahlt, erhält durchschnittlich 1.543 Euro brutto – kaum genug zum Leben. Der demografische Wandel verschärft die Situation weiter. Statt auf staatliche Systeme zu vertrauen, sollten chronisch Kranke frühzeitig alternative Einkommensquellen erschließen. Digitale Geschäftsmodelle, die ortsunabhängig und zeitflexibel funktionieren, bieten hier echte Chancen. Die klügste Strategie: Den Schwerbehindertenausweis als Absicherung nutzen, aber parallel ein krankheitskompatibles Business aufbauen. Wer diesen Weg geht, gewinnt doppelt: frühere Rente plus selbstbestimmtes Einkommen.

Häufig gestellte Fragen

Frage 1: Welche chronischen Erkrankungen qualifizieren am ehesten für einen Schwerbehindertenausweis? Besonders gute Chancen bestehen bei Multipler Sklerose, fortgeschrittenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebsdiagnosen. Entscheidend ist nicht die Diagnose selbst, sondern ihre Auswirkung auf den Alltag. Dokumentieren Sie alle Einschränkungen systematisch und lassen Sie sich von Selbsthilfegruppen beraten, die Erfahrung mit erfolgreichen Anträgen haben.

Frage 2: Wie kann man die finanziellen Einbußen durch Frührente kompensieren? Entwickeln Sie ein krankheitskompatibles Geschäftsmodell im digitalen Bereich. Freelance-Tätigkeiten im Content-Bereich, Online-Beratung oder der Aufbau eines Nischenblogs mit Affiliate-Marketing lassen sich auch mit gesundheitlichen Einschränkungen realisieren. Wichtig: Beginnen Sie damit, bevor Sie in Rente gehen, um Einkommenslücken zu vermeiden.

Frage 3: Welche Branchen bieten chronisch Kranken die besten Chancen für flexible Arbeitsmodelle? IT-Dienstleistungen, Content-Erstellung und E-Learning-Angebote ermöglichen ortsunabhängiges Arbeiten mit flexibler Zeiteinteilung. Mittelständische Unternehmen zeigen sich hier oft anpassungsfähiger als Konzerne. Verhandeln Sie frühzeitig Teilzeitmodelle oder Remote-Arbeit, bevor gesundheitliche Probleme akut werden.

Frage 4: Wie wirkt sich die Erwerbsminderungsrente auf Selbstständige aus? Selbstständige müssen besonders vorausschauend planen, da sie oft schlechter abgesichert sind. Eine freiwillige Einzahlung in die Rentenversicherung ist ratsam. Alternativ können spezialisierte Berufsunfähigkeitsversicherungen für Selbstständige sinnvoll sein, die auch bei teilweiser Arbeitsunfähigkeit leisten.

Quelle: Mainpost.de