AnlagePunk Tesla-Aktie im Chaos: Musks Politikflirt kostet Anleger Milliarden – doch es gibt Hoffnung

Tesla-Aktie im Chaos: Musks Politikflirt kostet Anleger Milliarden – doch es gibt Hoffnung

Nach dem Höhenflug folgt der Absturz: Die Tesla-Aktie durchbricht das gefürchtete „Todeskreuz“ und verliert seit Dezember fast 50 Prozent. Doch während Musks politische Eskapaden die Marke belasten, sehen einige Analysten bereits Licht am Horizont.

Wenn ein Unternehmen und sein Chef kaum zu trennen sind, kann das zum Segen oder Fluch werden. Bei Tesla erleben Anleger gerade die Schattenseite dieser Symbiose. Die Aktie des Elektroautopioniers hat innerhalb weniger Monate eine Achterbahnfahrt sondergleichen hingelegt – vom Höchststand bei fast 500 Dollar Mitte Dezember auf aktuell rund 240 Dollar. Ein Wertverlust von etwa 50 Prozent, der Milliarden an Marktkapitalisierung vernichtet hat.

Das „Todeskreuz“ als Warnsignal

Die jüngste technische Entwicklung lässt Börsenprofis aufhorchen: Die Tesla-Aktie hat ein sogenanntes „Todeskreuz“ ausgebildet. Diese Formation entsteht, wenn der 50-Tage-Durchschnitt (aktuell bei 288,76 Dollar) unter den 200-Tage-Durchschnitt (290,60 Dollar) fällt – ein klassisches Verkaufssignal, das weitere Kursverluste ankündigen könnte.

Zuletzt zeigte Tesla im Mai 2022 ein solches Muster, kurz vor einer brutalen Baisse, die zu Kursverlusten von über 50 Prozent führte. Allerdings relativiert Ari Wald, Leiter der technischen Analyse bei Oppenheimer & Co gegenüber „Business Insider“: „Während jeder größere Rückgang mit einem ‚Todeskreuz‘ beginnt, führt auch nicht jedes ‚Todeskreuz‘ zu einem größeren Rückgang.“

Der Musk-Faktor wird zum Problem

Der Hauptgrund für die aktuelle Misere liegt weniger in der Technik als vielmehr in der Person Elon Musk. Der Tesla-Chef hat sich tief in die amerikanische Politik verstrickt, unterstützte Donald Trump im Wahlkampf und übernahm nach dessen Wahlsieg die Leitung des neu geschaffenen Department of Government Efficiency (DOGE). In dieser Funktion treibt er einen massiven Stellenabbau in US-Behörden voran.

Die Folgen für Tesla sind gravierend: Protestaktionen, Boykottaufrufe und ein massiver Imageschaden bei progressiv eingestellten Käuferschichten – genau jenen Menschen, die bislang die Kernzielgruppe für Elektrofahrzeuge bildeten. Die Auslieferungszahlen im ersten Quartal sprechen eine deutliche Sprache: Mit 336.681 Fahrzeugen lieferte Tesla 13 Prozent weniger aus als im Vorjahreszeitraum.

Lichtblicke am Horizont?

Trotz der düsteren Lage sehen einige Analysten Erholungspotenzial. Mickey Legg von Benchmark hält zwar sein Kursziel von 475 auf 350 Dollar gesenkt, bleibt aber bei seiner Kaufempfehlung. „Wir glauben, dass der jüngste Aktienrückgang und der Umsatzrückgang zwar signifikant sind, aber angesichts der kurzfristigen Probleme, die das Unternehmen betreffen, und der zahlreichen Möglichkeiten, die sich in der Zukunft bieten, übertrieben sind“, erklärt der Analyst laut „finanzen.net“.

Legg verweist auf mehrere Faktoren, die zur aktuellen Schwäche beitragen: wachsende globale Konkurrenz, eine alternde Fahrzeugpalette, das Warten auf neue Produkte, regulatorische Unsicherheiten sowie neue Zölle. Doch gleichzeitig stehen positive Entwicklungen bevor: Im zweiten Quartal bringt Tesla ein neues Modell auf den Markt, und für Juni ist der Start des Robotaxi-Service in Austin geplant.

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