Finance & Freedom Mieten explodieren: Warum Metropolen doppelt so stark wie die Inflation zulegen

Mieten explodieren: Warum Metropolen doppelt so stark wie die Inflation zulegen

In deutschen Großstädten steigen die Mieten dramatisch schneller als die Inflation. Berlin führt mit 78 Prozent Mietpreisanstieg seit 2016 die alarmierende Entwicklung an. Was das für Mieter bedeutet und welche Städte besonders betroffen sind.

Die Wohnungskrise in Deutschland hat ein bedrohliches Ausmaß erreicht. Neue Zahlen belegen jetzt: In keiner der acht größten deutschen Städte konnten die Gehälter mit den explodierenden Mietpreisen mithalten. Besonders dramatisch zeigt sich die Entwicklung in Berlin, wo die Angebotsmieten seit 2016 um satte 78 Prozent nach oben geschossen sind – dreimal so stark wie die allgemeine Preissteigerung im selben Zeitraum.

Mietpreisexplosion trifft Metropolen mit voller Wucht

Die Analyse des Immobilienportals Immoverkauf24 in Zusammenarbeit mit DataPulse Research zeichnet ein alarmierendes Bild. Während die Inflationsrate seit 2016 um 26 Prozent zulegte, übertrafen die Mietpreissteigerungen diesen Wert in allen untersuchten Städten deutlich. Nach Berlin folgt München mit einem Mietpreisanstieg von 57 Prozent, dicht gefolgt von Düsseldorf und Köln mit 54 beziehungsweise 53 Prozent.

Diese Entwicklung trifft Mieter mit voller Wucht. Selbst in Städten mit vergleichsweise moderateren Anstiegen wie Hamburg (41 Prozent) oder Stuttgart (43 Prozent) wachsen die Mieten immer noch deutlich schneller als die allgemeine Teuerungsrate – und vor allem schneller als die Einkommen.

Gehälter können nicht mithalten

Besonders problematisch: Die Lohn- und Gehaltsentwicklung hinkt in allen Metropolen hinterher. Selbst in Berlin, wo die Gehälter mit 47 Prozent überdurchschnittlich stark stiegen, klafft eine erhebliche Lücke zur Mietpreisentwicklung. In Stuttgart ist die Situation besonders dramatisch – hier stehen 43 Prozent Mietpreissteigerung mageren 19 Prozent Gehaltswachstum gegenüber.

Leipzig bildet einen interessanten Sonderfall: Hier stiegen die Gehälter mit 39 Prozent vergleichsweise stark, während die Mieten um 45 Prozent zulegten. Die geringere Differenz erklärt sich durch den Nachholeffekt bei den Löhnen – dennoch bleibt auch hier die Schere zwischen Wohnkosten und Einkommen besorgniserregend.

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