Business & Beyond Keine Einsicht in Moskau: Brüssel verschärft Russland-Sanktionen

Keine Einsicht in Moskau: Brüssel verschärft Russland-Sanktionen

Die EU verschärft ihre Sanktionen gegen Russland. Neue Maßnahmen zielen auf die Schattenflotte und den russischen Finanzsektor. Doch wie effektiv sind diese Schritte wirklich?

Die politische Bühne Europas bebt. Mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine im Hinterkopf, hat die Europäische Union erneut ein Sanktionspaket gegen Russland geschnürt. Es ist das 17. seiner Art und verspricht, noch härter zuzuschlagen als seine Vorgänger. Doch was steckt hinter diesen Maßnahmen, und wie könnten sie die geopolitische Landschaft verändern?

Die EU zieht die Daumenschrauben an

Vergangene Woche einigten sich die EU-Staaten auf ein weiteres Sanktionspaket. Diesmal im Fadenkreuz: die russische Schattenflotte und der Öltransport. Die 27 Mitgliedsstaaten wollen Dutzende Unternehmen zur Rechenschaft ziehen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen. Die Botschaft ist klar: Wer sich gegen die Sanktionen stellt, wird zur Verantwortung gezogen.

Kaja Kallas fordert mehr von den USA

EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas steht an vorderster Front. Bei einem EU-Ministertreffen in Brüssel verkündete sie das Inkrafttreten der neuen Maßnahmen. Doch damit nicht genug. Sie fordert von den USA „harte Maßnahmen“ gegen Russland, falls Moskau einer Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmt. „Wir wollen also diese Konsequenzen sehen, auch von Seiten der USA“, so Kallas. Die transatlantische Zusammenarbeit könnte entscheidend sein, um den Druck auf Russland zu erhöhen.

Härtere Sanktionen in der Pipeline

Die EU plant bereits weitere Schritte. Die Wiederaufnahme des Betriebs der Nord-Stream-Gaspipelines soll verhindert werden, und weitere Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor sind in der Mache. Kallas betont auf Social Media: „Je länger Russland Krieg führt, desto härter ist unsere Reaktion.“ Eine klare Ansage, die zeigt, dass Brüssel bereit ist, die Zügel weiter anzuziehen.

Die Schattenflotte – ein Risiko für die Umwelt

Ein weiterer Fokus der Sanktionen liegt auf der sogenannten Schattenflotte. Fast 200 Schiffe sollen aus den EU-Häfen verbannt werden. Diese Schiffe, die oft unter fragwürdigen Bedingungen betrieben werden, stellen nicht nur ein wirtschaftliches, sondern auch ein ökologisches Risiko dar. Experten warnen vor überalterten Tankern, technischen Mängeln und dem Fehlen automatischer Identifizierungssysteme. Die Gefahr für die Umwelt ist real, und die EU nimmt das ernst.

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