Drive & Dreams „Kein Zugriff mehr!“ – Pornhub sperrt ganz Frankreich aus

„Kein Zugriff mehr!“ – Pornhub sperrt ganz Frankreich aus

Pornhub und andere Plattformen des Aylo-Konzerns blockieren ab sofort den Zugang in Frankreich. Hintergrund ist ein Protest gegen neue Altersverifikationsregeln, die bis 2025 umgesetzt werden müssen.

Die französischen Fans von Pornhub schauen seit heute in die Röhre. Der Streaming-Gigant hat seine digitalen Pforten für alle Nutzer in Frankreich geschlossen. Statt erotischer Inhalte finden Besucher nur noch eine Erklärung vor. Der Grund: ein Protest gegen verschärfte Altersverifikationsmaßnahmen der französischen Regierung.

Digitaler Widerstand gegen staatliche Kontrolle

Der Konzern Aylo, zu dem neben Pornhub auch RedTube und YouPorn gehören, reagiert mit der Blockade auf neue gesetzliche Vorgaben. Frankreichs Regierung verlangt bis Juni 2025 eine strenge Altersverifikation für alle im Land verfügbaren Pornoportale. Die bisherige Methode – ein simples Anklicken einer Bestätigung, dass man volljährig ist – reicht den Behörden nicht mehr aus.

Die Sperrung ist laut Unternehmensangaben nur temporär angelegt. Wie lange der digitale Streik andauern wird, ließ Aylo allerdings offen. Mit der drastischen Maßnahme will der Konzern ein klares Signal setzen und Druck auf die Regierung ausüben.

Jugendschutz versus Datenschutzbedenken

Die französische Regierung begründet ihre Forderungen mit dem Schutz Minderjähriger. Clara Chappaz, stellvertretende Ministerin für digitale Technologie, verteidigt die Maßnahme: „Wir stigmatisieren nicht die Erwachsenen, die diese Inhalte konsumieren wollen, aber wir dürfen dies nicht auf Kosten des Schutzes unserer Kinder tun.“

Künftig sollen Nutzer ihr Alter mittels Kreditkarte oder offizieller Ausweisdokumente nachweisen. Um die Privatsphäre zu schützen, plant die Regierung den Einsatz externer Verifizierungswebsites. Diese würden den Pornoportalen lediglich eine Altersbestätigung übermitteln, ohne persönliche Daten preiszugeben.

Grundsatzkonflikt über Verifizierungsmethoden

Aylo betont, man sei nicht grundsätzlich gegen Alterskontrollen. Der Konzern bevorzugt jedoch eine Überprüfung direkt auf den Endgeräten der Nutzer statt über Websites. Die vorgeschlagene Methode der Regierung sei aus Sicht des Unternehmens datenschutzrechtlich problematisch und ineffektiv.

Chappaz weist diese Kritik entschieden zurück. Die Ministerin bezeichnet die Argumentation des Konzerns als vorgeschoben und betont, dass die geplanten Maßnahmen die Privatsphäre der Nutzer ausreichend schützen würden. Sie wirft dem Unternehmen vor, mit falschen Behauptungen von der eigenen Gesetzesunwilligkeit ablenken zu wollen.

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