Tech & Trends OpenAIs geheimes KI-Gerät: Was Jony Ive wirklich entwickelt – und warum es keine Kopfhörer sind

OpenAIs geheimes KI-Gerät: Was Jony Ive wirklich entwickelt – und warum es keine Kopfhörer sind

Gerichtsdokumente enthüllen erste Details zum mysteriösen 6,5-Milliarden-Dollar-Projekt von OpenAI und Apple-Legende Jony Ive. Das KI-Gerät wird weder ein Wearable noch ein In-Ear-Device – aber was dann?

Die Gerüchteküche brodelte monatelang: Ein revolutionäres KI-Wearable, smarte Kopfhörer oder gar eine Art digitaler Assistent zum Umhängen sollte es werden. Doch nun steht fest: Das mysteriöse Gerät, an dem OpenAI gemeinsam mit Apple-Designlegende Jony Ive arbeitet, wird weder ins Ohr gesteckt noch am Körper getragen. Diese überraschende Enthüllung stammt nicht etwa aus durchgesickerten Insider-Informationen, sondern aus offiziellen Gerichtsdokumenten eines laufenden Markenrechtsstreits.

Die 6,5-Milliarden-Dollar-Wette

OpenAI hat für das Hardware-Startup „io“ von Ex-Apple-Designchef Jony Ive eine astronomische Summe auf den Tisch gelegt: 6,5 Milliarden US-Dollar. Eine Investition, die zeigt, wie ernst es Sam Altman mit dem Einstieg ins Hardware-Geschäft meint. Der OpenAI-CEO träumt laut „winfuture.de“ von einem Gerät, das „in die Tasche passen oder auf dem Schreibtisch stehen“ könnte und die Art, wie wir mit künstlicher Intelligenz interagieren, fundamental verändern soll.

Tang Tan, ehemaliger Apple-Manager und jetzt Chief Hardware Officer bei io, räumte in einer eidesstattlichen Erklärung ein, dass der Prototyp, auf den Sam Altman Bezug nahm, ist mindestens ein Jahr von der Markteinführung entfernt. Das Design ist bis jetzt nicht finalisiert, aber es handelt sich weder um ein In-Ear-Gerät noch um ein Wearable.“ Diese klare Positionierung erfolgte im Rahmen eines Rechtsstreits mit dem Google-unterstützten Startup IyO, das maßgefertigte In-Ear-Kopfhörer entwickelt und OpenAI Markenrechtsverletzung vorwirft.

Widersprüchliche Signale aus dem Inneren

Die Gerichtsdokumente zeichnen ein faszinierendes Bild der internen Entwicklungsprozesse. Einerseits beteuert das io-Team, kein In-Ear-Gerät zu entwickeln. Andererseits zeigen interne E-Mails ein auffälliges Interesse an Ohr-Ergonomie. Marwan Rammah, ein ehemaliger Apple-Ingenieur im io-Team, schlug in einer E-Mail den Erwerb einer Datenbank mit 3D-Ohrscans vor, die als „hilfreicher Ausgangspunkt für Ergonomie“ dienen könnte.

Zudem hat das Team intensive Marktforschung betrieben und mindestens 30 verschiedene Kopfhörer-Sets analysiert. OpenAI erklärte dazu, dass „io über viele Monate hinweg bestehende kommerzielle Angebote untersucht und Prototyping-Übungen durchgeführt hat, während eine breite Palette von Formfaktoren in Betracht gezogen wurde.“

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