Machtpoker der Milliardäre: Musk gründet „America Party“ – Trump tobt über „Vollkatastrophe“

Der Tech-Milliardär Elon Musk will mit seiner neuen „America Party“ das US-Zweiparteiensystem aufbrechen. Ex-Verbündeter und US-Präsident Donald Trump reagiert erbost und bezeichnet das Vorhaben als „lächerlich“. Ein Machtkampf mit weitreichenden Folgen?

Die Fehde zwischen den einstigen Verbündeten eskaliert zum offenen Machtkampf. Elon Musk, reichster Mann der Welt und Tech-Visionär, will nun auch die politische Landschaft der USA umkrempeln. „Heute wird die Amerika-Partei gebildet, um euch eure Freiheit zurückzugeben“, verkündete der 54-jährige Tesla-Chef am Samstag auf seiner Plattform X. Ein Frontalangriff auf das etablierte System – und besonders auf seinen ehemaligen Verbündeten Donald Trump.

By a factor of 2 to 1, you want a new political party and you shall have it!

When it comes to bankrupting our country with waste & graft, we live in a one-party system, not a democracy.

Today, the America Party is formed to give you back your freedom. https://t.co/9K8AD04QQN

— Elon Musk (@elonmusk) July 5, 2025

Trump kontert scharf: „Vollkatastrophe Musk“

Die Reaktion des US-Präsidenten folgte prompt und unverblümt. Vor Journalisten am Flughafen Bedminster bezeichnete Trump das Vorhaben als „lächerlich“ und warnte vor „Verwirrung“ durch eine dritte Partei. Später legte der 79-Jährige auf seiner Plattform Truth Social nach: „Es macht mich traurig, zu sehen, wie Elon Musk in den vergangenen fünf Wochen völlig entgleist und im Grunde zu einer Vollkatastrophe geworden ist.“

Der verbale Schlagabtausch markiert den vorläufigen Höhepunkt einer Beziehung, die vom engen Bündnis zum erbitterten Konflikt mutierte. Noch im Wahlkampf hatte Musk Trumps Kampagne mit geschätzten 250 Millionen Dollar unterstützt und nach dessen Amtsantritt kurzzeitig als Berater für Bürokratieabbau fungiert. Der Bruch kam Anfang Juni – ausgelöst durch fundamentale Differenzen in der Haushaltspolitik.

Musks strategischer Schachzug

Der Gründer von Tesla und SpaceX verfolgt mit seiner Parteigründung einen durchdachten Plan. In einer X-Umfrage stimmten 65 Prozent der 1,2 Millionen Teilnehmer für eine neue politische Kraft. „Mit einem Faktor von zwei zu eins wollt ihr eine neue politische Partei – und ihr sollt sie haben!“, erklärte Musk triumphierend.

Seine Strategie: Nicht flächendeckend antreten, sondern gezielt Schlüsselpositionen besetzen. „Eine Möglichkeit wäre, sich auf zwei oder drei Senatssitze und acht bis zehn Wahlkreise zu konzentrieren“, skizzierte er seinen Plan. Mit wenigen, aber entscheidenden Mandaten könnte die „America Party“ bei knappen Mehrheitsverhältnissen zum Zünglein an der Waage werden – besonders bei den Zwischenwahlen 2026.